Umfrage

Ein Drittel der Jungen hat Geldsorgen

Die Presse/Clemens Fabry
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Die Prioritäten und Sorgen der 16- bis 24-Jährigen haben sich durch die Pandemie verschoben: Verhältnismäßig sind etwa Autos wichtiger geworden als Handys.

Obwohl sich die 16- bis 24-Jährigen von der Politik oft überhört fühlen, blicken rund zwei Drittel optimistisch in die Zukunft. Das zeigen die Ergebnisse einer Online-Umfrage des Radiosenders Ö3 unter 35.659 Teilnehmern und rund 28.000 bisher ausgewerteten Antworten. Allerdings zählt die finanzielle Lage bei vielen Jungen zu den größten Sorgen.

Freundinnen, Freunde, Musik und das Wahlrecht sind für Jugendliche das Um und Auf, wenn es um das eigene Wohlbefinden geht. Dementsprechend leiden sie unter den eingeschränkten sozialen Kontaktmöglichkeiten: Für fast ein Fünftel verlief das Dating-Leben im Jahr 2020 „dramatisch“ und war „zu vergessen“. Weitere 20 Prozent wollen das Versäumte später nachholen. Für 51 Prozent war dieses Problem kein Thema, weil sie in einer Beziehung sind. Nur rund acht Prozent gaben an, trotz Lockdown gedatet zu haben.

Romantik scheint zweitrangig: Ohne ihren Freundeskreis könnten dagegen fast 92 Prozent der Teilnehmer nicht glücklich sein. Auch Sport ist für 63 Prozent essenziell für das Wohlbefinden.

Keine „verlorene Generation“

Rund zwei Drittel der Befragten lehnen den Begriff der „verlorenen Generation“ für sich ab. Bei jenen, die finanziell schwächer aufgestellt sind, ist das anders: Sie nehmen den Begriff eher an.
Jeder fünfte der befragten Schüler, Studenten und Lehrlinge sieht sich zurzeit in einer schwierigen finanziellen Situation und erachtet seine Einschränkungen dadurch als schwerwiegender – auch im Bildungsbereich. Bei dieser Gruppe hat sich das Vertrauen in das österreichische Bildungssystem in den vergangenen fünf Jahren deutlich verschlechtert. Insgesamt hält aber nur die Hälfte der Befragten die Chancen für alle im Bildungssystem für ausgewogen. Jeweils rund ein Drittel der jungen Generation macht sich Sorgen über leistbares Wohnen, finanzielle Situation und soziale Unruhen.

Rund drei Viertel der Befragten fürchten, den Schuldenberg nach der Pandemie alleine tragen zu müssen. Als Hauptsorge der „Generation Z“ gilt dennoch die Umwelt (45 Prozent). Zuwanderung erachten dagegen nur noch zwölf Prozent als Problem – 2016 waren es noch 32 Prozent.

Große Angst vor Verlust

Im sozialen Bereich ist die größte Angst der Mehrheit (58 Prozent), jemand Nahestehenden zu verlieren. Auch bei den Ängsten rangiert die Klimakrise mit 29 Prozent weit vorne, knapp dahinter steht an dritter Stelle die Angst vor Krankheiten (28,5 Prozent). Überraschend: Autos dürften wichtiger sein als Handys. 41 Prozent könnten ohne Mobiltelefon nicht glücklich sein (2016: 39 Prozent), 52 Prozent nicht ohne Auto (2016: 46 Prozent).

(red.)

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