Coronakrise

Deutschland: Schulden um 273 Milliarden Euro gestiegen

Wetter in Berlin
Wetter in BerlinAPA/dpa/Annette Riedl
  • Drucken

Der Schuldenanstieg wurde vor allem durch Corona-Hilfen verursacht.

Die Corona-Hilfen haben die SchuldendesdeutschenStaates im vergangenen Jahr um mehr als eine viertel Billion Euro nach oben getrieben. Bund, Länder, Gemeinden und Gemeindeverbände sowie Sozialversicherung einschließlich aller Extra-Budgets waren mit Jahresende mit 2171,8 MilliardenEuro in der Kreide, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Damit erhöhten sich die Verbindlichkeiten um 14,4 Prozent oder 273,1 MilliardenEuro im Vergleich zu 2019.

Sie entsprechen einer Pro-Kopf-Verschuldung von 26.128 Euro (2019: 22.857 Euro). „Der Anstieg ist im Wesentlichen in der Aufnahme finanzieller Mittel zur Bewältigung der Corona-Krise begründet", erklärte das Statistikamt.

Nur Sozialversicherung nicht stärker verschuldet

Mit Ausnahme der Sozialversicherung waren alle staatlichen Ebenen stärker verschuldet als Ende 2019. Der Bund meldete mit einem Anstieg um 18,1 Prozent oder 214,9 MilliardenEuro auf 1403,4 MilliardenEuro den stärksten Schuldenzuwachs. Die Länder meldeten ein Plus von 9,9 Prozent auf 635,8 MilliardenEuro. „Die Verschuldung ist in allen Ländern gestiegen", hieß es dazu. Prozentual nahm sie in Sachsen am stärksten zu (+344,0 Prozent), gefolgt von Bayern (+38,0) und Bremen (+31,0). Die geringste Zunahmen verzeichneten Sachsen-Anhalt (+1,6 Prozent), Rheinland-Pfalz (+3,4) und Schleswig-Holstein (+3,9). "In den meisten Ländern stand die höhere Verschuldung größtenteils im Zusammenhang mit der Corona-Krise", so die Statistiker.

Regionale Unterschiede

Die Städte und Gemeinden waren Ende 2020 mit 132,5 MilliardenEuro verschuldet. Im Vergleich zum Bund und zu den Ländern fiel der Anstieg mit 0,9 Prozent oder 1,1 MilliardenEuro jedoch gering aus. Die Entwicklung verlief regional unterschiedlich. Die Schulden stiegen vor allem in den Kommunen in Baden-Württemberg (+7,7 Prozent), Bayern (+6,8) und Hessen (+6,2). Dagegen sanken sie insbesondere im Saarland (-13,8 Prozent), in Sachsen (-11,3) und in Brandenburg (-10,6). Die Sozialversicherung wies zum Jahresende 2020 einen Schuldenstand von 52 Millionen Euro aus.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.