Covid-19

Lockdown im Osten: Gesetzliche Grundlage noch ausständig

Von großen Zusammenkünften zu Ostern wird abgeraten.
Von großen Zusammenkünften zu Ostern wird abgeraten.imago images/ZUMA Wire
  • Drucken

Derzeit werden die gesetzlichen Rahmenbedingungen für den „Ost-Lockdown" über die Ostertage geklärt. Gesundheitsminister Rudolf Anschober appelliert indes an die Bevölkerung, in diesem Jahr auf Reisen zu Ostern zu verzichten und soziale Kontakte zu reduzieren.

Nachdem die Regierung über den Osten Österreichs von 1. bis 6. April einen harten Lockdown verhängt hat, ist derzeit die brennendste Frage vielerorts wohl jene, wie das heurige Osterfest aussehen wird. Wie viele Menschen werden gemeinsam Ostern verbringen dürfen? Wie sieht es mit dem traditionellen Familienbesuch und dem Reisen in andere Bundesländer aus? Die Verordnung, die dies rechtlich regeln soll, wird voraussichtlich erst am Montag vorliegen. Bis dahin müssten Details von den zuständigen Juristen geklärt werden. Am Freitag appellierte jedenfalls Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne), "diesmal zu Ostern auf Reisen zu verzichten und physische Treffen, Kontakte zu reduzieren".

"Eine ungebremste Reisetätigkeit könnte zu jenem Infektionsschub führen, der in Spitälern von einer extremen Belastung zu einer Überlastung führen könnte", so Anschober in einer Aussendung. Die Besuche während des bevorstehenden Lockdowns könnten so geregelt werden wie bei den Lockdowns davor. Demnach könnte wieder eine haushaltsfremde, enge Kontaktperson einen anderen Haushalt treffen. Auch die Regelung für die FFP2-Masken-Pflicht am Arbeitsplatz soll über das Wochenende näher ausgearbeitet werden. Dazu soll es am Montag zudem ein Treffen mit den Sozialpartnern geben.

Anschober erinnerte einmal mehr daran, dass die Infektionszahlen in ganz Europa massiv ansteigen. Hierzulande sei das Bild zwar regional unterschiedlich, "generell liegt jedoch auch über Ostösterreich hinaus ein stark steigender Trend vor", so der Gesundheitsminister. Vor allem werde der Anteil der britischen Mutationsvariante - in Ostösterreich liegt dieser je nach Region bereits bei 80 bis 95 Prozent - immer größer. Die Intensivabteilungen der Wiener Spitäler seien bereits an ihrer Kapazitätsgrenze.

Schönborn: Nicht die Geduld verlieren

Auch Kardinal Christoph Schönborn meldete sich in seiner Freitagskolumne in der Gratiszeitung "Heute" zum bevorstehenden Lockdown zu Wort und rief dazu auf, trotz der "Osterruhe" im Osten Österreichs und einer allgemeinen Coronamüdigkeit Zuversicht und Geduld nicht zu verlieren. Aktuell litten alle unter Corona, "manche ganz besonders", schrieb er. Die Corona-Krise führe bereits zu Überforderung, "die Stimmung droht zu kippen. Die Aggression nimmt zu", diagnostizierte Schönborn.

(APA/Red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.