"Russland hat nie jemanden bedroht“, beteuert Kreml-Sprecher Peskow. Verlegungen von westlichen Truppen in die Ukraine hätten aber „Maßnahmen“ zur Folge.
Moskau hat bestritten, die Ukraine zu "bedrohen", und seinerseits mit "Maßnahmen" gedroht, sollten westliche Staaten Streitkräfte in das Land entsenden. "Russland bedroht niemanden und hat nie jemanden bedroht", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Freitag vor Journalisten. Er reagierte damit auf die scharfe Kritik der US-Regierung an einer mutmaßlichen russischen Truppenverlegung an die Grenze zur Ukraine.
Zu einer möglichen westlichen Truppenverlegung in die Ukraine sagte Peskow, dass "ein solches Szenario zweifellos zu einem weiteren Anstieg der Spannungen in der Nähe der russischen Grenzen führen" würde. "Natürlich würde dies zusätzliche Maßnahmen der russischen Seite erforderlich machen, um die russische Sicherheit zu gewährleisten", fügte er hinzu.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskij hatte Russland am Donnerstag vorgeworfen, seine Truppenpräsenz an der Grenze zur Ukraine verstärkt zu haben. Moskau wolle dadurch eine "bedrohliche Atmosphäre" schaffen. Der ukrainische Militärgeheimdienst beschuldigte die russische Armee, ihre Präsenz in den von den pro-russischen Rebellen kontrollierten Regionen Donezk und Luhansk ausweiten zu wollen.
USA sollen Ukraine Unterstützung zugesagt
Washington zeigte sich angesichts der Berichte besorgt. US-Außenamtssprecher Ned Price verurteilte die "jüngste Eskalation des aggressiven und provokativen Vorgehens Russlands im Osten der Ukraine" und warnte Moskau vor Versuchen, "unseren Partner Ukraine einzuschüchtern oder zu bedrohen". Nach Angaben Kiews sagte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin seinem ukrainischen Kollegen Andrej Taran in einem Telefonat zu, die Ukraine "im Falle einer eskalierenden russischen Aggression" nicht allein zu lassen.
Im seit 2014 andauernden Konflikt um die Ostukraine wurden mehr als 13.000 Menschen getötet. Russland weist den Vorwurf zurück, es unterstütze die Rebellen in der Region militärisch. Im Juli vergangenen Jahres hatten sich die Konfliktparteien auf einen Waffenstillstand geeinigt. Seit Mitte Februar gibt es aber verstärkte Kampfhandlungen, die den ohnehin fragilen Waffenstillstand untergraben.
(APA/AFP)