Buch

Wenn Nachbarn einander ermorden

Gedenkstein auf dem Berg Fedor: Hier erschossen deutsche Soldaten und ukrainische Polizisten einen großen Teil der jüdischen Bevölkerung von Burczacz.
Gedenkstein auf dem Berg Fedor: Hier erschossen deutsche Soldaten und ukrainische Polizisten einen großen Teil der jüdischen Bevölkerung von Burczacz. Omer Bartov
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Wie werden Menschen, die friedlich Tür an Tür wohnen, zu Schlächtern, Verrätern, aber auch Helfern und Rettern aneinander? Über Omer Bartovs atemberaubende „Anatomie eines Genozids“ am Beispiel einer ostgalizischen Kleinstadt.

Man denkt sich ja immer wieder, alles wäre gesagt zu dieser Zeit. Wir wissen so viel, was können wir noch lernen, spüren, was wir nicht längst gelernt, gespürt haben? Was kann uns noch zu denken, fühlen geben?

Und dann kommt dieses Buch. Wir sehen eine Kleinstadt mit ihren Bewohnern auferstehen. Wir erleben aus nächster Nähe, wie Menschen, die lang friedlich nebeneinander gelebt haben, zu Feinden, Verrätern, Mördern aneinander werden. Das Städtchen heißt Buczacz und die Bewohner, zwischen denen der Hass ausbricht, sind Polen und Ukrainer. Sie hassen aber auch gemeinsam: Die Juden werden zwischen allen nationalistischen Fronten zerrieben. Im Zweiten Weltkrieg reicht der Genozid bis vor die Haustür, er ist von den Fenstern aus zu sehen.

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