Bilanz

Commerzialbank belastet Frequentis

Der IT-Spezialist schrieb 30 Millionen Euro für die Bank ab. Operativ blieb 2020 ein Plus.

Die Causa Commerzialbank Mattersburg sei „noch lang nicht abgeschlossen“, sagte Frequentis-Chef Norbert Haslacher am Mittwoch vor Journalisten. Die auf Flugkommunikation spezialisierte IT-Firma hat zwar Klagen eingebracht, aber dennoch schon zum Halbjahr 30,1 Millionen Euro an Einlagen bei der pleitegegangenen Regionalbank abgeschrieben. Damit blieb im vergangenen Geschäftsjahr 2020 unterm Strich ein Verlust von 3,4 Millionen Euro übrig. Die Geschäfte liefen aber gut, denn der operative Gewinn wurde um gut die Hälfte gesteigert.

Neuer Finanzchef wird Peter Skerlan. Seine Vorgängerin, Sylvia Bardach, stellt sich der Wahl in den Aufsichtsrat. „Sie kennt die Firma in- und auswendig“, sagte Haslacher. „Sie wird eine sehr gute Aufsichtsrätin sein.“ Die Aktionäre sollen eine unveränderte Dividende von 15 Cent je Aktie erhalten. Die Firma wolle damit eine kontinuierliche Dividenden-Politik zeigen. Die Commerzialbank bleibe hier ein Einmaleffekt.

Weitere Investitionen geplant

Trotz des Verlusts der Einlagen ging die Eigenkapitalquote 2020 im Vergleich zu 2019 nur von 42,7 Prozent auf 40,7 Prozent zurück, das Nettoguthaben stieg sogar von 77,8 Mio. auf 85 Mio. Euro. Allerdings fiel der Umsatz im ersten Jahr der Coronapandemie leicht.

Nach dem Mehrheitseinstieg bei der deutschen Atrics (Segment Air Traffic Management/ATM) im Vorjahr ist heuer geplant, Einheiten des börsenotierten US-Unternehmens L3Harris Technologies (L3Harris) zu übernehmen. Dabei sollen die Produktlinien ATM-Sprachkommunikationssysteme zivil und militärisch sowie die Software- und Cloud-Lösungen zur Luftverkehrsoptimierung (Verkehrssynchronisation/Traffic-Synchronisation) in vollem Umfang an Frequentis gehen. Es geht um Einheiten in Deutschland, Kanada und Australien mit rund 200 Mitarbeitern.

Frequentis sieht für das laufende Jahr unverändert rund fünf Mio. Euro für Investitionen vor. Eine Ebit-Marge von rund fünf bis sieben Prozent wird erwartet, „abhängig von der weiteren Pandemieentwicklung“ sowie den Transaktionskosten für L3Harris. (mad./APA)

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