Kommentar

"Dumme Frage": Wie halten Sie es mit der Medienfreiheit, Premier Orbán?

Hungary's PM Orban, Poland's PM Morawiecki and Italy's League party leader Salvini meet in Budapest
Hungary's PM Orban, Poland's PM Morawiecki and Italy's League party leader Salvini meet in BudapestREUTERS
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Der Angriff auf die österreichische Journalistin Franziska Tschinderle im staatlichen ungarischen Fernsehen belegt ein System politischer Medienkontrolle.

Sie hat nur Fragen gestellt, unbequeme Fragen. Sie hat die ureigenste Aufgabe des Journalismus erfüllt. Aber das war Grund genug, dass Franziska Tschinderle (profil) im ungarischen Staatsfernsehen am Mittwochabend öffentlich diskreditiert wurde. Sie habe EU-Abgeordnete der Regierungspartei Fidesz „mit Fragen provoziert“, wurde ihr vorgeworfen. Und im gleichen Atemzug sollte ihr in den Hauptnachrichten des TV-Senders auch die berufliche Professionalität abgesprochen werden. Ihr wurde unterstellt, sie habe dumme Fragen gestellt.

Fidesz unter Ministerpräsident Viktor Orbán haben die Medien des Landes unter ihre Kontrolle gebracht. Der verbliebene Rest einer unabhängigen Berichterstattung wie durch „Klubradio“ wird mit rechtlichen Tricks abgewürgt. Der Effekt ist, dass sich die verbliebenen Medienmitarbeiter als Verteidiger der Regierung betätigt. Das mag ganz im Sinne der autoritär regierenden politischen Führung sein, doch diese Tätigkeit hat  nichts mehr mit Journalismus zu tun. Wie heißt es in einem Zitat, dass dem britische Autor George Orwell zugeschrieben wird: „Journalismus bedeutet etwas zu veröffentlichen, was andere nicht wollen, dass es veröffentlicht wird. Alles andere ist Propaganda.“

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