Sudan

137 Tote seit Ausbruch von Kämpfen in Darfur

Auch die Versorgung mit Wasser, Lebensmitteln und Strom sei laut Hilfsorganisationen nur noch unzureichend gewährleistet.

Bei Kämpfen in der westsudanesischen Konfliktregion Darfur wurden Ärzten zufolge seit Samstag mindestens 137 Menschen getötet und 221 verletzt. Mindestens 28 Schwerverletzte müssten zur Weiterbehandlung in die etwa 1400 Kilometer entfernte Hauptstadt Khartum gebracht werden, teilte das sudanesische Ärztekomitee am Freitag mit.

Der Gewaltausbruch hatte Samstag in Al-Junaina begonnen, der Hauptstadt des Bundesstaates West-Darfur. Nach Angaben des örtlichen Ärztekomitees fehlen dort Medikamente und medizinische Instrumente, um die Verletzten adäquat versorgen zu können. Augenzeugen zufolge sei die Zerstörung der Stadt immens. Nach Angaben von Hilfsorganisationen sei eine Schule niedergebrannt worden. Zudem sei die Versorgung mit Wasser, Lebensmitteln und Strom nur noch unzureichend gewährleistet.

Unruhen zuletzt zu Jahresbeginn

In derselben Stadt war es zuletzt im Jänner zu einem ähnlichen Gewaltausbruch gekommen, als ein Mitglied des Volkes der Masalit ein Mitglied einer arabischen Bevölkerungsgruppe getötet hatte. Die Milizen hatten den Vorfall ausgenutzt und die Stadt angegriffen.

Die Region Darfur ist seit Jahren unruhig. Dort brachen 2003 Kämpfe zwischen Bevölkerungsgruppen, die mehr politische Mitbestimmung forderten, und der Regierung des damaligen Präsidenten Omar al-Bashir aus. Regierungskräfte und die verbündete arabische Miliz Janjawid gingen brutal gegen die Bevölkerung vor. Schätzungen zufolge wurden 300.000 Menschen getötet.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.