Zur Registrierung in Serbien genügt eine serbische Handynummer. Die Regierung fährt das Angebot zurück.
Mit seinem guten Beispiel hinkt Serbiens Staatschef seinen Landsleuten etwas hinterher. Ohne Maske ließ sich der per Helikopter eingeflogene Präsident Aleksandar Vučić im Blitzlichtgewitter im ostserbischen Dorf Rudna Glava das chinesische Sinopharm-Serum verabreichen. Es sei „super“, geimpft zu sein, versicherte hernach der Mann, der zuvor seinen Impftermin wochenlang immer wieder verschoben hatte. Der Staatschef ist mit seinem guten Impfgefühl nicht allein. 22,8 Prozent der Serben haben mindestens eine Impfdose erhalten: Nach Großbritannien, Malta und Ungarn weist der EU-Anwärter derzeit Europas vierthöchste Impfrate auf. Serbiens Serumüberfluss, aber auch das zuletzt merklich abgeflachte Impftempo im eher impfskeptischen Land machen es möglich: Zehntausende vor allem aus den ex-jugoslawischen Nachbarländern angereiste Ausländer haben sich in Serbien bereits impfen lassen.
Das „Gerede“ von Massenimpfungen von Ausländern in Serbien sei eine „Desinformation“, hatte im Februar Staatssekretär Mirsad Djerlek noch versichert. Mittlerweile werden die serbischen Auslandskonsulate jedoch in ganz Europa mit Anfragen anreisewilliger Interessenten bombardiert.