Der „traurige Clown“ ist ein Selbstporträt von Frank Sinatra, das 2013 bei Christie's versteigert wurde.
Maler und Musiker

Musizieren nach Farben, Malen im Rhythmus

Von Frank Sinatra bis Bob Dylan, von Arik Brauer bis Martin Kippenberger: Viele Musiker und Maler haben sich zu Grenzüberschreitungen verführen lassen. Dabei entsteht zuweilen Geniales, oft aber auch Dilettantisches.

„Ne sutor ultra crepidam!“ Ausgerechnet einem Maler der griechischen Antike entfuhr dieses Diktum, das als „Schuster, bleib bei deinem Leisten“ im deutschen Sprachraum den Rang eines Sprichworts innehat. Dabei halten sich Maler recht selten an diese Empfehlung aus dem Jahre 350 vor Christi Geburt. Musiker noch weniger. Überraschend oft und innig wildern diese beiden Gruppen auf dem Territorium des jeweils anderen. Befruchten sich die Felder gegenseitig? Erholt sich der Künstler bei der einen Tätigkeit von der anderen? Braucht es eine gewisse Hybris dafür?

Beliebt war die Grenzüberschreitung gerade hierzulande, bei den Malern des Fantastischen Realismus. Berüchtigt sind die Pseudosakralgesänge des Ernst Fuchs. Als Inspiration nannte er die Kantoren in amerikanischen Synagogen. Seine Resultate waren ernüchternd. Fuchs klang wie ein katholischer Pfarrer, dem der Messwein in den Kopf gestiegen ist. Das ehrgeizige Ziel, nämlich die Fusion von Wort, Bild und Musik, erodiert im Hall. „Wie kommt das Wort zum Maler? Wie das Bild zum Wort?“, fragte Fuchs in den Liner Notes von „Rising Star – Sonnengnade“. Basis seiner malfremden Aktivität sei eine angeborene Synästhesie, schreibt er. Die half ihm punkto Musikalität nicht weiter.

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