Notenbank

Allzeithoch für deutsches Finanzvermögen

Anleger profitierten vom Börsenboom.

Frankfurt. Trotz der Coronakrise sind die Deutschen so reich wie noch nie. Das Geldvermögen der privaten Haushalte in Form von Bargeld, Wertpapieren, Bankeinlagen sowie Ansprüchen gegenüber Versicherungen belief sich Ende 2020 auf den Rekordwert von 6,95 Billionen Euro, wie die Deutsche Bundesbank am Freitag in Frankfurt mitteilte. Das waren 211 Mrd. Euro oder 3,1 Prozent mehr als im dritten Quartal 2020.

Deutsche wurden aktiver

Menschen legten den Angaben zufolge in der Krise Geld auf die hohe Kante, zugleich profitierten sie vom Boom an den Aktienmärkten. Wie die gewaltige Summe von fast sieben Billionen Euro genau verteilt ist, geht aus den Daten der Bundesbank nicht hervor. „Im Einzelnen standen hinter der Zunahme des Geldvermögens insbesondere der Anstieg von Bargeld und Einlagen in Höhe von insgesamt 74 Milliarden Euro sowie die Bewertungsgewinne bei den Aktien und sonstigen Anteilsrechten (61 Mrd. Euro, Anmerkung)“, wie es heißt. Die eigentlich als eher börsenscheu geltenden Sparer investierten außerdem zunehmend in Aktien oder Fonds. „Die privaten Haushalte blieben im vierten Quartal auf dem Kapitalmarkt sehr aktiv“, erklärte die Bundesbank. Im Zeitraum Oktober bis Ende Dezember 2020 kauften private Haushalte unter dem Strich Aktien und Investmentfondsanteile im Umfang von insgesamt 21 Mrd. Euro.

Wie schon in der Vergangenheit nutzen die Menschen die Niedrigzinsen, um sich billig Geld zu leihen, insbesondere über Wohnkredite. Nach Abzug der Schulden stieg das Geldvermögen um 187 Mrd. auf rund 4,99 Billionen Euro. Die Bundesbank berücksichtigt bei der Berechnung Bargeld, Einlagen, Aktien und Ansprüche an Versicherungen.

Auch in Österreich kletterte das Finanzvermögen im Vorjahr auf ein neues Rekordhoch von 763 Mrd. Euro. (dpa/red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.04.2021)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.