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Die Veilchenliga

Nach dem kollektiven Auszug der Premier-League-Klubs scheint die Superliga geplatzt - eine Chance für Nottingham Forest, Schalke und die welken Violetten aus Favoriten.

„Cheerio! Cheerio! Cheerio!“ So jubelte die „Sun“, als gälte es den 95. Geburtstag der Queen zu feiern. Im „Independent“ war indessen die Rede von einem „Eigentor“ und in der „Daily Mail“ von einem „Bürgerkrieg“ und der „Niederlage des Geizes“.

Spätestens da war klar, dass Londons Gazetten den Kollaps der Fußball-Superliga kommentierten, die sich nach dem kollektiven Auszug der sechs englischen Premier-League-Klubs in Luft auflöste – sehr zu Freude Boris Johnsons, der offenkundig ein nostalgisches Faible für Nottingham Forest hegt. Nicht so sehr, weil er Robin-Hood-Fan wäre, sondern als Kind der 1970er-Jahre den Underdogs aus Mittelengland im Europapokal die Daumen drückte.

Dem Premier kann geholfen werden. Der Ausstieg der Premium-Klubs eröffnet den Teams aus der zweiten und dritten Reihe die Chance auf ein Comeback auf europäischer Ebene: Nottingham, Sparta Rotterdam, Torino, Saint-Etienne, Schalke. Allesamt Vereine mit großer Tradition und verblasstem Ruhm, die im unteren Drittel dahinvegetieren, in der zweiten Liga ihr Dasein fristen oder vor dem Abstieg stehen – sportlich geschlagen mit blauen Augen und geplagt von roten Kassen. Hier kommt auch die Wiener Austria ins Spiel: Die Veilchenliga kommt den welken Violetten aus Favoriten wie gerufen. Kopf hoch!

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