Linz

Nextcomic-Festival: Mitbewohner selbst machen

"Lipsis und Limnis": Birgit Zinnes Kunstwerke wollen mit dem Besucher in Kontakt treten.
"Lipsis und Limnis": Birgit Zinnes Kunstwerke wollen mit dem Besucher in Kontakt treten. beigestellt
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Die Familie steht im Zentrum des Nextcomic-Festivals in Linz. Wobei auch andersartige Wesen zum Familienverband gehören können.

Wie sieht die Familie der Zukunft aus? Neben der klassischen Kernfamilie haben sich viele andere Modelle etabliert. Was bergen diese für Chancen? Oder für Probleme? „Das Thema hat in der Coronapandemie an Brisanz gewonnen“, sagt Gottfried Gusenbauer, Programmbeirat des Nextcomic-Festivals in Linz, das sich heuer vom 30. April bis 8. Mai dem Thema „Next Family“ widmet. In Oberösterreich dürfen Museen ja geöffnet sein. „Manche sehnen sich nach einer Familie, manche möchten aus dem Familienverband ausbrechen, andererseits bilden sich familienähnliche Zusammenschlüsse. Das wollen wir auch im Festival abbilden“, so Gusenbauer. Da gehören auch Tiere und andersartige Wesen zum Familienverband. Etwa die Puppen, die Anna Kohlweis selbst näht und die mit ihr und ihrem Freund zusammenwohnen. Sie sind als „House Apparition“ beim Festival zu sehen. „Jede der Figuren der Skulpturengruppe entsteht üblicherweise in einer Phase der emotionalen Achterbahnfahrt. Während der Pandemie sind besonders viele entstanden. Jede hat einen eigenen Namen und weist mysteriöse Verwandtschaftsverhältnisse zu den anderen auf. Ihre Absichten sind stets unklar“, sagt die Sängerin, Malerin und Illustratorin, die die Handarbeit auch als bewussten Gegenakt zu ihrem digitalen Schaffen erachtet.

Rollenvorstellungen

Ein eher klassisches Familienbild ist das Festivalsujet von Stephanie Wunderlich. Die aus Hamburg stammende Illustratorin ist 2021 als Artist in Residence zu Gast im Karikatur Museum Krems. Von Wunderlich ist auch die Graphic Novel „Töchter“ zu sehen, eine Geschichte aus der Comic Anthology „Spring #13“ zum Thema weibliche Rollenmodelle. Das Buch ist in einer Kooperation von acht indischen und acht deutschen Zeichnerinnen entstanden und erzählt vom Leben als Frau in unterschiedlichen Kulturen. Stephanie Wunderlich stellt in ihrem Beitrag dar, wie sie von Rollenvorstellungen und Erwartungen ihrer Eltern und Großeltern geprägt aufwächst und ihren beruflichen Weg verfolgt. Später wird sie selbst zum Vorbild ihrer drei Töchter und reagiert auf deren berufliche Wünsche letztlich mit der gleichen Vehemenz wie ihr eigener Großvater.

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