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Der grüne Pass

Die Vorarbeiten zum grünen Pass laufen auf Hochtouren. Wer ihn hat, darf zum Beispiel wieder ins Fußballstadion. Aber nur zu Rapid.

Für die Austria benötigt man den violetten Pass. Die Lizenz dafür ist jedoch etwas schwerer zu bekommen.

Herbert Kickl fordert indes einen blauen Pass, mit dem man vom Maskentragen befreit ist. Obwohl Kickl zuletzt am FPÖ-Parteitag sogar eine Maske trug und dies nach eigenen Angaben auch im Supermarkt macht. Zum Einkaufen geht Kickl ja nur zum Billa und zum Spar. Den Hofer mag er nicht.

Praktisch ist auch der pinke Pass. Mit ihm werden Kinder automatisch gegen Infektionen in Schulen immun. Der türkise Pass berechtigt zum Einsatz von maskenfreien Emojis in Chats. Der rote Pass ist einstweilen nur im Burgenland gültig, man erhält damit beim Shoppen in Parndorf minus 50 Prozent. Wiener dürfen das Angebot aber vorerst nicht nutzen. Sie bekommen den roten Pass etwas später, dafür gilt er dann als Gutschein fürs erste Schnitzel.

Auch mit den neuen Pässen wird man sich jedoch das Testen vorm Wirtshaus nicht ersparen. Als Erstes eröffnen die Chinesen, denn sie haben die Teststäbchen immer dabei. Beim Japaner kann man die Stäbchen zwar mit den Worten „Maki net!“ ablehnen. Das wird dann aber im Kyoto-Protokoll des Passes vermerkt.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.04.2021)

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