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Europa hinkt beim Windkraftausbau hinten nach

APA/AFP/JUNG YEON-JE
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Der Ausbau der Windkraft erreichte im Coronajahr 2020 weltweit einen Rekordwert. Kräftige Zuwächse gab es vor allem in China und in den USA. Für Erreichung der Pariser Klimaziele muss der Zubau deutlich steigen.

Der Ausbau der Windkraft erreichte im Coronajahr 2020 weltweit einen Rekordwert. Die stärksten Zuwächse gab es in China und den USA. Europa hinkt nach. Weltweit wurden neue Windräder mit einer Leistung von 93 Gigawatt (GW) aufgestellt, um 53 Prozent mehr als 2019 und so viel wie nie zuvor, geht aus Zahlen des globalen Windkraftverbandes hervor. Für die Erreichung der Pariser Klimaziele reiche das nicht, der jährliche Zubau müsse bis 2030 verdreifacht werden, so der Verband.

In China hat sich die neu installierte Leistung um 99 Prozent erhöht, in den USA um 77 Prozent. Europa hinkt hinterher, mit einem Zuwachs von gerade einmal 0,65 Prozent. In Österreich gab es im Vorjahr einen Rückgang: Die installierte Leistung war laut IG Windkraft mit 3.120 Megawatt (MW) um rund 40 MW niedriger als 2019. Für heuer erwarten die Branchenvertreter einen Anstieg auf rund 3.400 MW.

Weltweit waren im Vorjahr Windräder mit einer Leistung von 743 Gigawatt (GW) installiert. Davon stehen mehr als 707 GW an Land und mehr als 35 GW Offshore im Meer. Die weltweite Windkraftproduktion entspricht rund 7 Prozent des Stromverbrauchs.

Das Rekordwachstum in China und in den USA sei ermutigend, "aber jetzt muss der Rest der Welt nachziehen, um uns dorthin zu bringen, wo wir sein müssen", so Ben Backwell, Geschäftsführer des globalen Windkraftverbands (GWEC), laut einer Pressemitteilung der IG Windkraft. Bis 2025 müssten jährlich mindestens 180 GW an neuen Kapazitäten installiert werden, um sicherzustellen, dass "wir auf dem richtigen Weg bleiben, um die globale Erwärmung auf deutlich unter zwei Grad Celsius zu begrenzen". Nach 2030 müsse es eine Erhöhung auf 280 GW geben, um bis Mitte des Jahrhunderts das Nullemissionsziel zu erreichen.

Der starke Anstieg in China und in den USA im vergangenen Jahr sei vor allem auf die kommenden Änderungen der Fördersysteme zurückzuführen, die in beiden Ländern im Vorjahr auslaufen sollten, heißt es in der Pressemitteilung. Die USA hätten die Förderungen wegen Corona aber um ein Jahr verlängert. Das zeige, wie wichtig nach wie vor stabile Fördersysteme beim Windkraftausbau seien, so IG-Windkraft-Geschäftsführer Stefan Moidl. In Österreich könnte das Erneuerbaren Ausbau Gesetz (EAG) ein Windkraft-Turbo sein.

(APA)

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