Geheimdienst

Auch Bulgarien weist russischen Diplomaten aus

(c) REUTERS (STOYAN NENOV)
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Die bulgarischen Behörden ermitteln wegen vier Explosionen in Waffendepots gegen sechs russische Staatsbürger. Die Affäre ähnelt einem Anschlag auf ein tschechisches Waffenlager.

Angesichts der Ermittlungen wegen russischer Geheimdiensttätigkeit in Bulgarien hat die Regierung in Sofia einen russischen Diplomaten ausgewiesen. Der Diplomat sei zur unerwünschten Person erklärt worden, teilte das Außenministerium in Sofia am Donnerstag mit. Die russischen Behörden seien zudem aufgefordert worden, bei den Ermittlungen zu kooperieren.

Die bulgarische Staatsanwaltschaft hatte am Mittwoch über Ermittlungen gegen sechs russische Staatsbürger informiert. Sie stehen im Verdacht, bei vier Explosionen in Waffendepots in den Jahren zwischen 2011 und 2020 eine Rolle gespielt zu haben. Die Waffenlager wurden von dem bulgarischen Waffenhändler Emilian Gebrew genutzt, der im April 2015 nur knapp einem Giftanschlag entging.

Die Ereignisse ähneln denen in Tschechien, wo sich 2014 Explosionen in einem Militärdepot ereigneten, bei denen zwei Menschen getötet wurden. Der tschechische Geheimdienst macht Russland für die Explosionen verantwortlich, der Fall führte zu einem schweren Zerwürfnis zwischen Moskau und Prag.

Medienberichten zufolge richteten sich die Explosionen in Tschechien gegen Waffen im Besitz eines bulgarischen Waffenhändlers, die möglicherweise an die Ukraine verkauft werden sollten. 2014 hatte Russland die ukrainische Halbinsel Krim annektiert, während in der Ostukraine der Konflikt zwischen pro-russischen Separatisten und der ukrainischen Armee eskalierte.

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