Der 31:27-Erfolg über Estland hat Österreichs Handballern einen Motivationsschub und ein echtes Endspiel in der Qualifikation für die EM-Endrunde in Ungarn und der Slowakei im Juni 2022 beschert.
Mit Bosnien-Herzegowina hat Rot-Weiß-Rot am Sonntag (18 Uhr, live, ORF Sport+) im Heimspiel in Graz außerdem ohnehin noch eine Rechnung aus dem Hinspiel offen. Wohl nur ein Sieg bringt der Truppe von Teamchef Aleš Pajovič das Endrundenticket.
Der Gegner ist zwar keine der großen Nummern im europäischen Handball, war je einmal bei einer WM (2015) bzw. EM (2020) vertreten, verfügt aber über einige erfahrene Legionäre wie Toptormann Benjamin Burić von Flensburg-Handewitt und insgesamt eine starke Defensive. Bei der 21:27-Niederlage im Auswärtshinspiel im März reichte Österreich eine starke Viertelstunde in der ersten Hälfte nicht, lief man ab Ende des ersten Durchgangs stets einem Rückstand nach. Damit reicht für Platz zwei ein Remis am Sonntag aufgrund des direkten Vergleichs nicht. Immerhin könnte man auch als einer der vier besten Gruppendritten das EM-Ticket lösen.
In Estland zeigte Österreich ohne den nach wie vor verletzten Kapitän Nikola Bilyk, aber auch den weiteren Rückraumkräften Alexander Hermann und Daniel Dicker über weite Strecken eine gute Vorstellung und ließ sich auch von Schwächephasen in der zweiten Hälfte nicht aus der Ruhe bringen. „Wir haben wenige Fehler gemacht und haben geduldig im Angriff gespielt“, freute sich Pajovič. „Und wir sind im Kopf ruhig geblieben, als es schwer war.“
Der Respekt vor Bosnien ist freilich vorhanden. „Eine richtig gute Mannschaft mit einem der besten Torleute mit Benjamin Burić. Dazu haben sie viel Erfahrung im Mittelblock“, analysierte Pajovič, stellte aber klar: „Unser Ziel ist die EM.“ Die Latte liegt hoch, zuletzt war man viermal in Folge bei einem Großereignis vertreten. „Wir sind gut drauf, motiviert und haben Selbstvertrauen.“
("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.05.2021)