Déjà-vu

Wie konservativ wird Armin Laschet sein?

Peter Kufner
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Die CDU nach Merkel auf der Suche nach ihrer Identität. Umweltschutz als konservatives Anliegen.

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Vor zwei Jahren nannte ich an dieser Stelle Armin Laschet den „Prototyp der künftigen CDU“. Das dürfte den meisten Lesern damals als eine eher gewagte Vorhersage vorgekommen sein und erschien auch dem Autor selbst einigermaßen verwegen. Unterdessen ist es von der Wirklichkeit eingeholt worden. Laschet ist nicht nur ein Prototyp, sondern das definitive Modell des CDU-Vorsitzenden geworden und auch „Kanzlerkandidat“ der Unionsparteien für die Bundestagswahl am 21. September.

Das Ringen zwischen den Schwesterparteien CDU und CSU und deren Vorsitzenden Laschet und Markus Söder um die Kanzlerkandidatur war so ziemlich das Unattraktivste und Unsympathischste, was man sich als Partei in einem Wahljahr leisten kann. Die beiden Parteichefs führten einen „Kampf auf offener Bühne ohne Regeln“, wie es jemand nannte, bei dem nicht ein einziges Wort über Programm oder Inhalte fiel. Laschet gewann ihn gegen die öffentliche Stimmung auch in der eigenen Partei mit einer Art verschmitzter Zähigkeit, die ihm nicht zum ersten Mal in seiner Karriere Erfolg brachte. Unterschätzt zu werden, ist oft nicht schlecht in der Politik. Irgendwie gemahnte es an David und Goliath: Der kleine Laschet gegen den Hünen Söder. Dass dieser sich als nicht sehr souveräner Verlierer erwies, spricht im Nachhinein für die Entscheidung zugunsten des Rivalen.

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