Sophie Scholl. Aus der Serie „Eingebrannte Bilder“ von Ernst Volland. Die Studentin starb 21-jährig im Münchner Gefängnis Stadelheim.
100. Geburtstag

Sophie Scholl: "Sie war heroisch - und wir?"

Der 100. Geburtstag von Sophie Scholl bringt viele Fragen ins Gespräch: Worin liegt das Geheimnis von Mut und Zivilcourage? Und was bedeutet Widerstand heute?

Wird man zum Widerstand geboren? Warum riskieren einige das Leben im Protest gegen ein mörderisches Regime, während Millionen es nicht tun? Worin liegt das Geheimnis von Mut und Zivilcourage? Was bedeutet Widerstand heute? Der 100. Geburtstag von Sophie Scholl – Ikone des Widerstands in der nunmehr dritten Generation – bringt viele Fragen ins Gespräch. Dabei war Sophie Scholl zu Beginn des NS-Regimes ein Teenager wie jeder andere. Sie trat dem „Bund deutscher Mädel“ bei, wurde Scharführerin, machte Abitur, leistete ihren „Reichsarbeitsdienst“, arbeitete als Kindergärtnerin, entschloss sich zu studieren. Doch anders als die meisten verließ sie den BDM wieder; über ihren Bruder Hans kam sie in Kontakt mit oppositionellen Studierenden und wurde Mitglied der studentischen Widerstandsgruppe „Weiße Rose“. Diese verpflichtete sich humanistischen und christlichen Idealen, die im Widerspruch zum neuen (Un-)Rechtsverständnis des Regimes standen.

Gemeinsam mit Alexander Schmorell, Christoph Probst, Willi Graf und Universitätsprofessor Kurt Huber druckten und verteilten die Geschwister Tausende Flugblätter. Sie wollten Deutschland aufklären über den Holocaust und einen sinnlosen, zerstörerischen Krieg, sie riefen auf zum Protest im Kleinen: das Winterhilfswerk boykottieren, kriegswichtige Arbeiten verlangsamen, Prokrastination als Akt der Auflehnung. Mutig verteilten sie Tausende Abzüge in ganz München, bis Sophie und Hans Scholl an einem Februarvormittag im Hauptgebäude der Ludwig-Maximilians-Universität (am heutigen Geschwister-Scholl-Platz) erwischt und verhaftet wurden.

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