Tourismus

Das total vertrackte Urlaubsproblem der Russen

Ein Bild aus besseren Zeiten: Russen auf Badeurlaub in der Türkei.
Ein Bild aus besseren Zeiten: Russen auf Badeurlaub in der Türkei.Sergei Bobylev / Tass / picturedesk.com
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Die Welt wartet auf die ausgabefreudigen russischen Touristen. Aber sie dürften noch lange ausbleiben. Das liegt nicht nur an Covid-19. Putin selbst lässt sie nicht mehr reisen.

Wer sich in Russland jetzt noch schnell für den Sommer auf dem Land gemütlich einrichten und seinen Heim-Urlaub irgendwie retten will, ist wohl zu spät dran. Der bereits im Vorjahr begonnene Ansturm auf Immobilien im Umkreis von 200 Kilometern vor Großstädten wie Moskau und St. Petersburg hält unvermindert an. Die Nachfrage nach Grundstücken, Fertigteilhäusern, Einrichtungen und entsprechenden Bautrupps – so ergab eine Untersuchung des Reklamedienstleisters „Avito“ – hat sich binnen eines Jahres um 82 Prozent fast verdoppelt. Die Immobilienpreise dort zogen um neun Prozent an. Und rund um Moskau hat sich das Angebot um fast 40 Prozent verringert.


Der Trend zur Stadtflucht in der Corona-Pandemie ist keine russische Eigenheit. Auch im Westen suchen viele der Enge der Stadt mit ihren Menschenansammlungen zu entkommen. Aber während die Europäer und Amerikaner angesichts des Sommerurlaubes die Aussicht haben, infolge der immer größeren Durchimpfungsrate schon recht frei auch ins Ausland reisen zu können, sind die so reisefreudigen Russen weit davon entfernt.
In Wirklichkeit haben sie ein ganz massives und kompliziertes Problem. In Wirklichkeit nämlich können sie so gut wie nirgendwohin. Dabei ist Corona dafür nur einer der Gründe. Die anderen sind hausgemacht und geopolitischer Natur. Und rühren in erster Linie von Kremlchef Wladimir Putin her.

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