Pizzicato

Schattenmann aus der Steiermark

Ein Deutscher kommandiert Österreichs Fußball-Nationalteam. Aber darf ein Nicht-Tiroler den Skiverband führen?

Franco Foda bestieg nicht das Hafelekar oder den Bergisel in Innsbruck, er kletterte nicht auf den Turm des Stephansdoms oder auf den Kahlenberg, um den Kreis der Erlauchten und Erwählten zu verkünden, der die rot-weiß-roten Farben bei der Fußball-EM vertreten wird. Bei der Berufung des Kaders blieb der Teamchef lieber bei den Leisten – und in der pannonischen Ebene. Nur nicht die Erwartungen hochschrauben, so lautete offenkundig die Devise.

Keine Show, kein Spektakel, dafür die politische Patronanz des burgenländischen Landeshauptmanns. Das Trainingslager in Bad Tatzmannsdorf liegt nahe dem Golfkurs und dem Kurzentrum. Wenn es mit dem Kicken nicht klappt, dann ja vielleicht mit dem Golfen. Und wenn sonst gar nichts geht, dann eben ab in die Reha.

Das von Innsbruck ferngesteuerte Kontrastprogramm bot dagegen der ÖSV in Anif beim Drama im Schatten des Untersbergs. Im Duell der Weltmeister Michael Walchhofer und Renate Götschl tauchte als Mitternachtseinlage ein Überraschungskandidat aus der Steiermark auf, immerhin Onkel einer Weltmeisterin – ein umgekehrter Fall von Nepotismus. Was uns zur Frage führt: Mag schon sein, dass ein Deutscher als Fußball-Teamchef in der Alpenrepublik fungiert. Aber darf eigentlich ein Nichttiroler den heiligen Skiverband führen? Und was sagt Günther Platter dazu?

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