Klausur

Deutschmatura: Frida Kahlo und Voyeure

Am ersten Tag der Zentralmatura standen digitale Informationsflut und Schaulust im Zentrum der schriftlichen Aufgaben.

Mit den Klausuren im Fach Deutsch hat am Donnerstag für rund 40.000 Schüler die diesjährige Zentralmatura begonnen. Gleich am ersten Tag stand damit jene Reifeprüfung an, die tatsächlich für alle teilnehmenden Schüler einheitlich ist.

Thematisch fokussierten sich die Aufgaben in diesem Jahr auf die Bereiche „Literatur – Kunst – Kultur“, „Medien“ sowie „Individuum und Gesellschaft“, von denen eines gewählt werden musste. Die Verwendung eines Wörterbuchs war erlaubt. Wer das erste Themenpaket wählte, musste einerseits eine Textinterpretation zu „Im Verbrauchermarkt“ (1985) des österreichischen Schriftstellers Werner Kofler verfassen. Zudem sollte der Online-Artikel „Frida für immer“ – ein Text von Klas Libuda aus der „Rheinischen Post“ (2019) über das Leben der Künstlerin Frida Kahlo – zusammengefasst werden.

Im Themenblock „Medien“ stand eine Erörterung über den Verzicht von digitaler Information an. Ein Interview des Schweizer Autors Rolf Dobelli („Der Konsum von ,Breaking News‘ ist unnötig“) aus dem „Handelsblatt“ (2019) diente als Impuls. Der Artikel „Journalismus ganz ohne Journalisten“ von Alexander Fanta zum Thema Roboterjournalismus, erschienen 2018 in der „Furche“, sollte zusätzlich zusammengefasst werden.

Mehr Lehrer zur Aufsicht nötig

Im dritten Paket waren die Schüler aufgefordert, eine Textanalyse zum Essay „Sind wir alle Voyeure?“ von Ernst Sittinger, zitiert aus der „Kleinen Zeitung“ (2018), zu verfassen. In diesem wird die digitale Schaulust – etwa bei Unfällen mit Verletzten – thematisiert. Zusätzlich sollte der Artikel „Co-Working, Co-Housing: Das neue Wir“ von Lisa Breit, zitiert aus dem „Standard“ (2017), die Schüler zu einem eigenen Kommentar anregen.

Dem Bildungsministerium zufolge sind 500 Maturanten nicht angetreten. Probleme dürfte es sonst keine gegeben haben – und das trotz hohen Organisationsbedarfs. Wegen der Coronabestimmungen mussten an manchen Schulen mehr Lehrer zur Aufsicht eingeteilt werden, da man die Klassen zuvor in kleinere Gruppen geteilt hatte. 

(juwe)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.