79 Prozent der Österreicher werden sicher oder wahrscheinlich im Sommer verreisen. Sie sollten an die Reiseversicherung denken und diese sorgfältig wählen.
Wien. Die Reiselust ist groß, doch auch die damit verbundenen Gefahren sind nicht kleiner geworden. Die Coronapandemie ist schließlich noch nicht überwunden. Und wer sich auch gegen die Gefahren einer Covid-19-Infektion versichern möchte, sollte sorgfältig wählen. Denn laut einer Untersuchung des Tarifvergleichsportals Durchblicker sind Konditionen und Preise sehr unterschiedlich. Manches Risiko wird nicht von einer Reiseversicherung gedeckt.
„Grundsätzlich gilt, dass Ereignisse in Zusammenhang mit Pandemien nicht versicherbar sind“, betont Reinhold Baudisch, Gründer und Geschäftsführer von Durchblicker. Allerdings bieten viele Versicherungen freiwillig einen „eingeschränkten Schutz bei Covid-19“, sagt Baudisch. In aller Regel akzeptieren die meisten Versicherungen „eine Corona-Erkrankung als Stornogrund oder übernehmen die medizinischen Behandlungskosten, wenn man am Urlaubsort im Ausland erkrankt“. Der Versicherungsschutz gelte allerdings nur, wenn für den Urlaubsort keine Reisewarnung der Stufe fünf oder sechs vorliegt.
Große Preisunterschiede
Auch wenn im Urlaubsland plötzlich die Inzidenz steigt und damit die Angst vor einer Ansteckung, ist das kein Stornogrund. Und was, wenn in Österreich die Infektionen zunehmen und für Österreicher in manchen Reiseländern wieder eine behördlich angewiesene Quarantäne besteht? Pech gehabt, kein Stornogrund, heißt es. Es empfiehlt sich also, die einzelnen Punkte bei Abschluss einer Reiseversicherung genau zu erörtern.
Auch bei den Preisen gibt es große Unterschiede. Laut Durchblicker kann sich eine vierköpfige Familie bei einem Italienurlaub für ihre Reiseversicherung bis zu 39 Prozent ersparen. Für ein Paar, das einen Österreich-Urlaub plant, kann der Preis für eine Reiseversicherung sogar um 45 Prozent schwanken.
Damit wäre ein wichtiger Punkt angesprochen. Reiseversicherung zahlt sich nicht nur beim Auslandsurlaub aus. Das vergessen viele Konsumenten. Auch heuer werden viele Urlaub im eigenen Land machen, viele zieht es in die Berge. Im Vorjahr gab es knapp ein Drittel mehr Bergunfälle als in normalen Jahren, heißt es beim Kuratorium für alpine Sicherheit.
Es geht bei der Reiseversicherung also nicht nur um Corona. „Mit einer Reiseunfallversicherung können auch zusätzliche Unfall-Leistungen wie eine Personensuche und -bergung mitversichert werden“, erklärt Baudisch. „Was viele nicht wissen: Bergungskosten mit dem Hubschrauber im alpinen Gelände werden von der gesetzlichen Krankenversicherung nicht übernommen.“ (red.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.05.2021)