Wissenschaft

Warum sterben Wörter aus?

Wir Menschen haben großen Einfluss darauf, welche Ausdrücke in einer Sprache erhalten bleiben
Wir Menschen haben großen Einfluss darauf, welche Ausdrücke in einer Sprache erhalten bleiben(c) imago images/MiS (via www.imago-images.de)
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Wir Menschen haben großen Einfluss darauf, welche Ausdrücke in einer Sprache erhalten bleiben: Nur die, die wir verwenden.

Kennen Sie den „Hornung“? So wurde früher der Februar genannt, weil Hirsche in dem Monat ihre Geweihstangen abwerfen. „Manche Wörter kennt die ältere Generation noch, aber sie werden nicht mehr verwendet“, sagt Philipp Stöckle, redaktioneller Leiter des „Wörterbuchs der bairischen Mundarten in Österreich“ (WBÖ). Diese Sammlung von 3,6 Millionen handgeschriebenen Zetteln, dokumentiert seit 1912, liegt in der Österr. Akademie der Wissenschaften (ÖAW) und ist über das Lexikalische Informationssystem für alle frei zugänglich.

Auf die Frage, warum Wörter aussterben, antwortet Stöckle: „Weil sie nicht mehr verwendet werden. Und das kann viele Gründe haben.“ Der Februar ist ein gutes Beispiel, denn in Teilen Österreichs und Südtirols existiert auch der Ausdruck „Feber“, der sich aber im Gegensatz zum „Jänner“ für Januar nicht im allgemeinen Sprachgebrauch durchgesetzt hat. „Die Definition, wann ein Wort als ausgestorben gilt, ist aus sprachwissenschaftlicher Sicht nicht immer ganz einfach“, erklärt Stöckle. Gilt das erst, wenn es weder verstanden noch verwendet wird, oder wenn es ein geringer Prozentsatz noch begreifen kann? „Ganz alte Wörter von vor 1000 Jahren versteht heute kein Mensch mehr. Trotzdem wissen viele aus dem Schulunterricht, was Minne ist.“ Doch andere Begriffe der höfischen Kultur starben aus, d. h. man findet sie in keiner Quelle mehr.

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