Matura

Mathe-Matura: Nur rund zehn Prozent "Nicht Genügend"

Mathematik ist bei vielen Maturanten nicht beliebt - als "Angstfach" erweist es sich oft schon viel früher.
Mathematik ist bei vielen Maturanten nicht beliebt - als "Angstfach" erweist es sich oft schon viel früher.APA/HERBERT NEUBAUER
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11,4 und 9 Prozent "Nicht Genügend“ gab es heuer in AHS bzw. BHS. Es gibt auch mehr "Sehr Gut“. Grund der besseren Ergebnisse sei die neuen Systematik.

Die ersten Ergebnisse der Mathematik-Matura liegen vor - und sie sind als Erfolg zu werten, wie Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) am Samstag sagte. Die Noten seien heuer ausgewogener, auch setzte es für weniger Schüler ein "Nicht Genügend" in der Klausur. Dafür stieg die Häufigkeit der Bestnote.

11,4 Prozent der Arbeiten in den Allgemeinbildenden Höheren Schulen (AHS) wurden laut den derzeit vorliegenden Resultaten mit einem Fünfer benotet, in den Berufsbildenden Höheren Schulen (BHS) waren es 9 Prozent. Das liegt deutlich unter Werten, die in den vergangenen Jahren verzeichnet worden und die damals durchaus für Diskussionen sorgten. So waren in der AHS im Vorjahr etwa 21 Prozent der Maturaarbeiten mit einem "Nicht Genügend" bewertet worden.

Fast ein Viertel der AHS-Maturanten haben „Sehr Gut"

Auch mehr "Sehr Gut" sind laut Faßmann erzielt worden, wobei die AHS hier mit 24,1 Prozent in Führung liegt. In den BHS schafften 13,6 Prozent der Schülerinnen und Schüler einen Einser. Apropos schaffen: Wie viele die Mathe-Reifeprüfung letztendlich bestehen werden, ist noch offen. Denn jene Maturanten, die ein "Nicht Genügend" haben und die dieses auch durch die Jahresnote - die auch im zweiten Coronajahr wieder einbezogen wird - nicht ausgleichen können, denen steht noch die Kompensationsprüfung ins Haus.

Die besseren Ergebnisse liegen laut dem Minister an der zum Teil neuen Systematik. Nicht nur die Beispieltexte wurden überarbeitet – auch ein neues Bewertungs- und Punktemodell wurde eingeführt. Bisher bestand die Mathematikmatura aus einem Grundlagenteil sowie einem vertiefenden Teil mit komplexeren, textlastigeren Aufgaben. Sie wurden beide mit jeweils 24 Punkten bewertet. Für eine positive Note mussten im Grundlagenteil 16 Punkte erreicht oder insgesamt 24 Punkte gesammelt werden. Heuer bleibt der Grundlagenteil unverändert, im vertiefenden Teil werden aber nur noch zwölf Punkte vergeben – also insgesamt 36. Der Punkteanteil der komplexeren Aufgaben sinkt damit. Außerdem gibt es eine „Best-of-Wertung“ bei den Beispielen.

Die Presse

Schwankungen

Mit den Fünferquoten, die von Jahr zu Jahr höchst unterschiedlich waren, hat sich die Zentralmatura im Fach Mathematik den Ruf eines Glücksspiels erworben – jedenfalls an den AHS. Auf ein Jahr mit (zu) leichten Matura-Aufgaben folgte immer noch ein Jahr mit (zu) schweren Beispielen. „Die Pendeluhr schlägt einmal so und einmal so aus“: Mit diesen Worten kommentierte das der Generalsekretär des Bildungsministeriums im Vorjahr. Da waren die Ergebnisse in den AHS besonders schlecht gewesen. Jeder Zweite wurde mit einem Genügend oder Nicht genügend beurteilt. Die Matura haben die meisten schlussendlich aber trotzdem bestanden.

(APA/red.)

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