Konzert

Konzerthaus: Manuel Walsers Liederabend

Bis vor kurzem Mitglied des Staatsopern-Ensembles, präsentierte sich der Quasthoff-Schüler und Fassbaender-Schützling als Liedsänger im Wiener Konzerthaus.

Düster und dämonisch – dies waren die Stimmungen, die der Bariton Manuel Walser in seinem Liedprogramm im Konzerthaus am besten zu transportieren wusste. Der Schweizer, der bis 2019 im Ensemble der Wiener Staatsoper war, dort beispielsweise als Schaunard in „La Bohème“, Dancairo in „Carmen“ und Masetto in „Don Giovanni“ besetzt wurde, der seither bei den Salzburger Festspielen, der Schubertiade, in Grafenegg und an der Staatsoper Berlin sang und im Wiener Konzerthaus als „Great Talent“ präsentiert wurde, bot ein reines Schubert-Programm.

Schubert, verhalten bis brillant

Im „Wanderer an den Mond“ und im „Abendstern“ wirkte er noch sehr verhalten. Doch schon in der darauf folgenden „Taubenpost“ gefiel er mit Fülle und ungezwungenem Legato in schönen Bögen. In „Bei dir allein“ gefiel er mit Lebendigkeit und flinker Zunge, wenngleich hier Schöngesang teils auf Kosten der Verständlichkeit ging. Selbst, wenn sein „Du bist die Ruh“ edel glänzte und die Dramaturgie seines Programms sichtlich so gewählt war, dass er viele Farben seines Baritons präsentieren konnte, machte der weitere Fortlauf dieses Mittagskonzerts im Schubert-Saal doch klar, dass Walser vor allem dort auftrumpfen konnte, wo es um dunkles Timbre ging und er die Wirkung seines mächtigen Baritons einsetzen konnte.

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