Männermode

Norbert Stumpfl bei Brioni: Der Eleganz zu Diensten

Brioni
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Ein Österreicher lenkt die kreativen Geschicke von Brioni: Norbert Stumpfl über italienische Unbeschwertheit und postpandemische Männermodewünsche.

Nach der Naturschönheit des Brijuni-Archipels vor der kroatischen Küste, auf Italienisch als Isole Brioni bekannt, benannten Nazareno Fonticoli und Gaetano Savini 1945 ihr Herrenausstattungsunternehmen: Damals wie heute sitzt es in Rom, gehört mittlerweile zum globalen Kering-Konzern und ist nicht nur Istrien-Reisenden und Segelfreunden ein Begriff, sondern gilt längst als Anlaufstelle für den (sehr!) anspruchsvollen Mann von Welt. Die Grätsche, die es zu meistern gilt – wie bei vielen vergleichbaren Firmen: Behutsam Innovation schaffen, das Angebot erneuern und an die Bedürfnisse der Gegenwart anpassen, ohne die Bestandsklientel zu verstören. Allzu abrupte Imagewechsel manifestieren sich schnell einmal negativ in den Auftragsbüchern; davon kann man auch bei Brioni ein gar nicht so weit zurückliegendes Liedchen singen.

2016 wurde der überhippe, Social-Media-affine und für ein ziemlich ruppiges Männerbild stehende Fashionista Justin O’Shea als Designchef verpflichtet: Das modische Angebot war plötzlich auf Rock und Glam gepolt, in der Kampagne posierte Metallica, und das klassische Logo wurde durch einen Schriftzug ersetzt, der eher an Tatoostudios als sündhaft teure Herrenanzüge denken ließ. Die Notbremse wurde umgehend gezogen, und nach einer Neu- bzw. Rückorientierungsphase kam der Österreicher Norbert Stumpfl Ende 2018 als Designverantwortlicher nach Rom.

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