Konzerthaus

Buchbinder zeigt, wie Beethoven um neue Formen rang

Rudolf Buchbinder (Archivbild)
Rudolf Buchbinder (Archivbild)(c) imago images/MiS
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Auch diesmal beeindruckend: der Sonaten-Zyklus im Konzerthaus.

In seiner lebenslangen Auseinandersetzung mit der Klaviersonate rang Beethoven stets um neue formale Lösungen; anfangs noch im Fahrwasser Haydns und Mozarts, sprengte er bald diesen Rahmen: Auch das zeigt Rudolf Buchbinder, wenn er die 32 Klaviersonaten Beethovens nicht chronologisch präsentiert.

So auch bei seinem aktuellen Zyklus. Am dritten Abend kombinierte er die frühe C-Dur-Sonate Opus 2/3, das sonatinenhafte Opus 49/1, die Les Adieux-Sonate Opus 81a, Opus 10/3 und, als krönenden Abschluss, Opus 101. In dieser späten A-Dur-Sonate verknüpfte Beethoven klassische Sonatenform mit barocken Modellen so, dass sich das eine natürlich aus dem anderen ergibt; das führte Buchbinder, heftig vorwärtsdrängend, prägnant vor. Bei Opus 2/3 betonte er die konzertante Allüre dieser Sonate, in der sich öfter Schubertsche Poesie ankündigt. Bei Opus 49/1 machte er klar, dass diese Sonate viel mehr ist als ein Übungsstück für Klavierschüler: Er betonte Anklänge an Mozart, zeigte, dass man den ersten Satz als große Legato-Linie deuten kann.

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