Wirecard riss das Berliner Start-up SO1 mit in die Pleite. Die Gründer kauften ihre Datenfirma günstig zurück und verkauften sie an Europas größtes Handelsunternehmen weiter. Abermals fließen dafür Millionen.
Normalerweise ist der Verkauf eines Start-ups an einen Großkonzern der Zwischenschritt einer unternehmerischen Erfolgsgeschichte. Als Wirecard SO1 im vergangenen Frühjahr übernahm, schmiedete man große Pläne für die Zukunft. Das Berliner Daten-Start-up sollte das Kernstück eines Werbenetzwerks bilden, das anhand der Fülle von Transaktionsdaten bald mit Google oder Facebook konkurrieren wollte.
Doch es kam alles anders. Der wohl größte Bilanzskandal des 21. Jahrhunderts zwang den Aschheimer Dax-Konzern Ende Juni in die Insolvenz. Nur einen Tag nach der Wirecard war auch SO1 zahlungsunfähig. Das hatten sich die Gründer Raimund Bau und Sebastian Gabel anders vorgestellt.