Ausstellung

Ein Feminismus voll Schönheit und Gezeiten

In ihrem neuen Buch „Was wir Frauen wollen“ blickt Isabel Allende anekdotisch auf die Reifung ihres Feminismus zurück. Die Galerie Mauroner ließ sich für eine Ausstellung spanischer Künstlerinnen davon inspirieren.

Mit fünf schon will Isabel Allende glühende Feministin gewesen sein. Das erzählte ihr jedenfalls ihre Mutter, die 1945 vom Mann verlassen mit drei Kindern von Lima zu ihrem Vater und Bruder nach Santiago de Chile zurückkehren musste. „Mein Zorn auf den Machismo begann in diesen Kinderjahren, in denen ich meine Mutter und die Hausangestellten als Opfer erlebte. Als untergeordnet, ohne Handhabe und ohne Stimme.“ Die kleine Isabel revoltierte, war „halsstarrig und herausfordernd“, was die Mutter bei mehreren Ärzten sogar gesundheitlich abklären ließ. Vielleicht ja ein Bandwurm?

Isabel Allende, die 1982 mit 40 Jahren ihren Erstlingsroman und Bestseller „Das Geisterhaus“ schrieb, erinnert sich in ihrem neuen Buch „Was wir Frauen wollen“ an viele solche Geschichten, mit denen sie ihr an Männern, Erfolg, aber auch Schicksalsschlägen (den Tod der Tochter Paula) pralles Leben Revue passieren lässt. Es ist allerdings weniger Autobiografie als ein anekdotisches feministisches Manifest, leicht zu lesen, aber auch appellierend, manchmal jonglierend mit Zahlen (zwei Drittel aller Analphabeten sind Frauen, drei Millionen Mädchen jährlich von Genitalbeschneidung bedroht), denen sie mit kurzen Erzählungen Mitgefühl weckende Gesichter zu verleihen weiß.

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