Forschungsrat

Schwächen bei Digitalisierung

Imago/Seeliger
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Der Abstand zu Europas Innovationsführern bleibt.

Im vergangenen Jahr sei durch die Pandemie vielen Menschen bewusst geworden, wie wichtig Forschung, Technologie und Entwicklung seien, sagt Sabine Herlitschka, stellvertretende Vorsitzende des Rats für Forschung und Technologieentwicklung (RFTE) – und verweist vor allem auf die Impfstoffentwicklung. Zugleich habe sich aber auch die Bedeutung der Digitalisierung in allen Lebensbereichen gezeigt. Hier ortet der RFTE in seinem aktuellen Bericht zur wissenschaftlichen und technologischen Leistungsfähigkeit Österreichs allerdings klare Schwächen. Vor allem der Ausbau der Infrastruktur – Stichwort Breitband – sei dringend voranzutreiben, aber auch der Zugang zu Forschungsdaten sicherzustellen. Zudem gelte es, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

Als weitere Bereiche, in denen dringend Aufholbedarf gegenüber europäischen Innovationsführern wie Finnland, Dänemark, Schweden, den Niederlanden, Luxemburg, aber auch der Schweiz besteht, sieht der RFTE in seinem seit 2012 jährlich präsentierten Bericht Bildung, innovative Firmengründungen sowie das Thema Klima und Umwelt. Hier brauche es rasch Initiativen. Denn: „Gegen den Klimawandel gibt es keine Impfung“, sagt Herlitschka.

Engagierte Umsetzung offen

Vorn ist Österreich vor allem beim Geldausgeben. Effektivität und Effizienz schneiden im Vergleich eher schlecht ab. Auch bei den Rahmenbedingungen für Hochschulen gibt es Handlungsbedarf. Gut bewertet werden hingegen die internationale Vernetzung und die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts.

Positiv hervorzuheben sei auch, dass die neue FTI-Strategie trotz Pandemie noch vor dem Jahreswechsel auf den Weg gebracht wurde, so Herlitschka. Nun brauche es aber „eine engagierte Umsetzung“. (gral)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.06.2021)

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