Der Mediator

Pulitzer-Lob für ein ultra-brutales Video

Früher hieß es für rasende Reporter: „Schreib das auf, Kisch!“ Heute heißt es: „Draufhalten!“
Früher hieß es für rasende Reporter: „Schreib das auf, Kisch!“ Heute heißt es: „Draufhalten!“APA/AFP/PHILIP FONG
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Der Strukturwandel der Medien zeigt sich dieses Mal bei der Verleihung der renommierten US-Preise deutlich. Buzzfeed News wurde erstmals prämiert und ein Mädchen besonders erwähnt, das filmte, wie George Floyd durch Polizeigewalt starb.

Von Zeit zu Zeit taucht in der bewegten Geschichte der Menschheit ein Phänomen auf, das Soziologen als Paradigmenwechsel zu erklären versuchen. Etwa Folgendes: Der Bürger fährt nicht mehr so oft mit der Pferdekutsche zum Theater, denn weil man inzwischen Verbrennungsmotor und Zelluloid erfunden hat, braust der Konsument mit dem Taxi zum Kino. Oder er bleibt überhaupt zu Hause, browsend vor dem Flachbildschirm, und lässt den „Rosenkavalier“ aus der Staatsoper streamen. Das nennt man Fortschritt.

Ansätze zur Innovationslust hat es an diesem Wochenende auch in New York gegeben, bei der Verleihung der Pulitzer-Preise, vielleicht sogar im Sinne ihres Stifters. József Pulitzer, 1847 im Königreich Ungarn geboren und in den USA zum Zeitungsverleger avanciert, wollte herausragende journalistische, literarische und musikalische Leistungen honorieren. Das bedingt News.

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