Literatur

"Alle kleinen Tiere": Doch die Zähne sieht man nicht

Anne Goldmann hat als Sozialarbeiterin vieles gehört, was sich zum Krimi eignet.
Anne Goldmann hat als Sozialarbeiterin vieles gehört, was sich zum Krimi eignet.(c) Erich Leonhard
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Anne Goldmann setzt in ihrem neuen literarischen Thriller „Alle kleinen Tiere“ gekonnt die alltägliche Grausamkeit einer skrupellosen Gesellschaft in Szene.

Anne Goldmann hat es nicht so mit den lauten Tönen, den knalligen Effekten. Sie ist eine Meisterin feiner Spannungsfäden, die sie routiniert um den Leser wickelt und ihn damit in eine scheinbar harmlose Welt voller hilfloser, vom Leben nicht gerade verwöhnter Charaktere zieht. Dort verwebt sie unglückliche Umstände so geschickt wie andere Teppiche knüpfen. Und ehe man sich's versieht, ist man gefangen: in einer geschickt konstruierten Geschichte über kleine Tiere, große Fische und arme Hunde, in der hinter jeder Ecke Unheil lauern könnte.

Vier dieser glücklosen Personen lässt Anne Goldmann in „Alle kleinen Tiere“ in einer Gartensiedlung am Wiener Stadtrand aufeinander treffen. Da ist die junge Rita, die in einem Supermarkt arbeitet: naiv, gutgläubig, kognitiv eingeschränkt, wie sie selbst gern im Jargon ihrer Betreuerin wiederholt. Rita fürchtet sich vor Hunden, und als sie zufällig über einen toten Vierbeiner stolpert, wird sie verdächtigt, ihn erschlagen zu haben. Flugs ist sie in der Zelle, kurz darauf in der Psychiatrie.

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