Haftung

Zivilrichter strenger als Strafrichter

Nach einem illegalen Autorennen wurde ein Fahrer strafrechtlich nur wegen Fahrlässigkeit verurteilt.
Nach einem illegalen Autorennen wurde ein Fahrer strafrechtlich nur wegen Fahrlässigkeit verurteilt.Clemens Fabry
  • Drucken

Nach einem illegalen Autorennen wurde ein Fahrer strafrechtlich nur wegen Fahrlässigkeit verurteilt. Die Zivilgerichte sehen einen Vorsatz. Wie ist das möglich?

Wien. Der Versuch eines Unfalllenkers, die Folgen eines illegalen Straßenrennens auf seine Versicherung abzuwälzen, ist gescheitert. Die Zivilgerichte orteten eine Vorsatztat des Mannes, weswegen dieser laut den Versicherungsbedingungen selbst die Folgen zu tragen habe. Im vorangegangenen strafrechtlichen Urteil aber war dem Mann noch kein Vorsatz angekreidet worden. Doch inwieweit sind Zivilgerichte den Ansichten von Strafgerichten verpflichtet?

Früher stand im Gesetz, dass Zivilgerichte an rechtskräftige Urteile der Strafgerichte gebunden sind. Diese Bestimmung in der Zivilprozessordnung kippte der Verfassungsgerichtshof aber im Oktober 1990. Denn dadurch werde das Recht auf ein rechtliches Gehör durch ein unabhängiges und unparteiisches Gericht verletzt.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.