Erste Besichtigung

Mut zur Lücke: die neue „A...kademie“

Rektor Johann F. Hartle vor der Akademie der bildenden Künste.
Rektor Johann F. Hartle vor der Akademie der bildenden Künste.APA/ROLAND SCHLAGER
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Die Renovierung der Akademie der bildenden Künste geht endlich zu Ende, im Sommer wird umgezogen. Wichtige Stellen sind derzeit offen.

Die Bibliothek – ein Stock höher? Eins tiefer? Ganz vertraut mit dem „Prachtpalast“ fühlt Rektor Johann F. Hartle sich noch nicht, gibt er zu, übernahm er doch sein Amt vor eineinhalb Jahren noch im Ausweichquartier. Erst im August wird er sein Büro am Schillerplatz, mit Blick auf die Secession, beziehen. Nach dreieinhalb Jahren Ausbau und Sanierung des historistischen Theophil-Hansen-Baus durch die BIG wurde am Dienstag das (vorläufige) Ergebnis präsentiert – mit einjähriger Verspätung, noch weit entfernt von besenrein. Zumindest die zentrale Aula ist voll funktionsfähig mit neuer Beleuchtung, neuen Fenstern und frisch restauriertem deftigen Deckengemälde Anselm Feuerbachs – „Der Titanensturz“.

Hartle nimmt mit einigen Bemerkungen das Unbehagen vorweg, das viele Kunststudierende heute einer solch hehr wirkenden Aura entgegenbringen; manchen hat das Ausweichquartier in der alten WU nur allzu behagt. Diesem Willen zur Repräsentation wird es, wie zur Zeit üblich, jedenfalls an den Kragen gehen, vieles noch dazu „fake“, der Großteil der materiellen Kostbarkeit nur vorgetäuscht – Marmormaserungen, Intarsien nur gemalt. Die neu entdeckte und wiederhergestellt Scheinarchitektur im Anatomiesaal, in dem Schiele noch saß, wirkt billig wie die Deko einer Italo-Touristenfalle – „Pizzeria“, sei der Spitzname der Bauaurbeiter für den Saal im Keller, amüsiert sich Hartle.

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