Schubert und Brahms, zu elegisch und schwerblütig

Pianist Arcadi Volodos enttäuschte mit Romantik im Konzerthaus.

Arcadi Volodos, schon nach seinen ersten Auftritten als Nachfolger von Vladimir Horowitz gefeiert, wollte seine Karriere nie nur mit effektheischender Literatur bestreiten. So setzte er schon früh auch Werke von Schubert oder Brahms auf seine Programme. Auch jetzt im Konzerthaus: Schuberts G-Dur-Sonate (D 894) und Brahms' Sechs Klavierstücke op. 118 verlangen nach klaren interpretatorischen Vorstellungen, es genügt nicht, mit pianistischen Möglichkeiten zu prunken, so fabelhaft sie auch sein mögen. Bei Volodos ist das vor allem seine Pianokultur. Sie bescherte im ersten Satz der Schubert-Sonate und im Trio von deren drittem Satz irisierende Momente.

Doch deren weit gesponnener Stirnsatz erschöpft sich nicht in „schönen Stellen“. Hier ist auch dramatisches Aufbegehren gefragt, hier muss man die sich immer wieder ändernden Harmonien spannend verfolgen. Noch so verinnerlichte Elegie allein reicht nicht. Dem folgenden Andante fehlte es an natürlichem Fluss und Tiefe, dem Menuetto an elastischer Phrasierung, im Allegretto verließ sich Volodos zu sehr auf nostalgisches Schwelgen in Tonschönheit.

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