Sacher Artist's Collection

Netrebko entwarf Sacher-Schachtel: Lady Macbeth mit Tortenmesser

JAKOB GSOELLPOINTNER
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Opernsängerin Anna Netrebko gestaltete die jüngste Ausgabe der Sacher Artist's Collection.

Das Urteil der Kunstkritiker steht noch aus, aber: Viel Geometrie, Bordeaux und Gold als die Farben des Hauses, Schokoladenbraun mit orange leuchtenden Marillen: So sieht sie aus, die neueste Künstler-Sachertortenschachtel, diesmal gestaltet von: Opernstar Anna Netrebko.

Die war persönlich im farblich passenden Sommerkleid in den Marmorsaal des Hotel Sacher gekommen, um ihr Kunstwerk zu enthüllen. Neben dem Singen, erklärte sie, habe sie sich immer schon für Kunst interessiert – und sich auch selbst betätigt: „Zeichnen, Tusche, Öl, Wasserfarbe.“
Die Idee, nach Malern wie Xenia Hausner oder Christian Ludwig Attersee die Netrebko zu fragen, war Sacher-Chefin Alexandra Winkler gekommen. Sie folge Netrebko seit Jahren auf Instagram, erzählte sie, und habe speziell im Lockdown beobachtet, „wie kreativ sie ist“. Netrebko lässt die Öffentlichkeit seit Jahren über die Foto-Plattform an ihrem Privatleben teilhaben – nicht zuletzt an einer durchaus farbenfrohen Do-it-Yourself-Neugestaltung ihrer Dachterrasse.

Ihr neuestes Werk ziert nun 1000 (statt bisher 500) der hölzernen Tortenschachteln samt Inhalt à 65 Euro. Winkler: „Wer immer sich so eine Torte kauft, kauft sich auch 576 Quadratzentimeter Anna Netrebko.“ Der Erlös geht diesmal an den Verein Debra für Schmetterlingskinder. Das Geld, erklärte Mitbegründer und Obmann Rainer Riedl, werde in einem Mobilitätsfonds fließen. Epidermolysis bullosa sei nicht nur eine Haut-, sondern eine Multisystemerkrankung, so der Vater einen mittlerweile 27-jährigen betroffenen Tochter, die es den rund 500 Erkrankten in Österreich oft schwer machen würde, zu gehen. Das Geld werde daher etwa für Therapiefahrräder oder persönliche Assistenz genutzt.

Das Motiv in Zuckerguss zierte dann auch eine großformatige Torte, Netrebko oblag es, sie anzuschneiden. „Eine Lady Macbeth mit Messer“, kommentierte sie, die die Rolle, nach dem Debüt vor einer Woche, erst am Vorabend wieder an der Wiener Staatsoper gesungen hatte. „Danke schön“, sagte sie dann noch, „bon appetit, have a beautiful summer!“

(tes)

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