Pizzicato

Polit-Rentner und Hobbymaler

Heute ist fußballfrei, zumindest bei der EM. Ein Tag des Innehaltens, weshalb wir uns einer anderen Freizeitbeschäftigung zuwenden: dem Malen. Wie das Gärtnern soll es ja kolossal entspannen.

Und so ist es wohl kein Zufall, dass sich Konrad Adenauer dem Rosenzüchten widmete und Winston Churchill der Malerei.

Nehmen wir nur George W. Bush. Ausgeglichen und wie ausgewechselt wirkt der Ex-Präsident, seit er als Pensionist in Texas einen Ölschinken nach dem anderen pinselt. Nach dem alten Motto „Übung macht den Meister“ hat er nach ungelenken Anfängen erstaunliche Fortschritte gemacht. Nach Soldatenporträts legte er neulich eine Gemäldeserie von Immigranten vor – darunter des deutschen Basketballstars Dirk Nowitzki, der die Dallas Mavericks zum NBA-Titel geführt hatte. Als Maler dürfte Bush seinen Marktwert erheblich gesteigert haben. Welcher texanischer Millionär will nicht einen echten Bush über seinen Kamin hängen haben?

Ans Malen und ein Hobby denkt Benjamin Netanjahu indes längst nicht. Der Churchill-Fan, der seine Bibliothek mit Biografien über den britischen Premier bestückt hat, plant ein fulminantes Comeback à la Churchill. Weshalb er seine Residenz in Jerusalem erst am 10. Juli räumen will. Könnte ja sein, dass in der Zwischenzeit der Ruf nach einer Rückkehr des Ex-Premiers ertönt. (vier)

Reaktionen an: thomas.vieregge@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.06.2021)

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