Aus der Analyse von Genomen heutiger Menschen schließen Genetiker auf eine steinzeitliche Virenseuche – die aber auf Ostasien beschränkt blieb.
Vor circa 25.000 Jahren, lang vor Einführung der Landwirtschaft, ist in Ostasien eine Coronavirus-Epidemie ausgebrochen: Das schließen Forscher um Kirill Alexandrov (Brisbane, Australien) in „Current Biology“ (24. 6.) aus der Analyse der Genome heutiger Menschen. Woraus können sie das lesen?
Nun, unsere Genome sind auch ein – wiewohl sehr unordentliches – naturhistorisches Archiv. In ihnen finden sich etwa Zeugnisse der Kriege gegen Viren, die unsere Ahnen geführt haben, und auch der Waffenstillstände mit den Viren. So ist ein beträchtlicher Teil des Genoms – die Schätzungen bewegen sich um zehn Prozent – von Viren abgeleitet, die sich irgendwann ins Erbmaterial eines (meist noch lang nicht menschlichen) Vorfahren eingeschrieben haben.