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"Unglaubliche Brutalität": Angreifer ersticht mehrere Menschen in Würzburg

Die Polizei sichert den Tatort
Die Polizei sichert den Tatort(c) APA/dpa/Karl-Josef Hildenbrand (Karl-Josef Hildenbrand)
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Ein 24-jähriger Mann aus Somalia hat in der Innenstadt Passanten mit einem langen Messer attackiert. Es gibt drei Tote und mehrere Schwerstverletzte.

Würzburg. Die Messerangriffe begannen in einem zentralen Kaufhaus: Ein Mann hat im bayrischen Würzburg am Freitagnachmittag wahllos auf Menschen eingestochen. Mindestens drei seiner Opfer starben, fünf weitere erlitten schwerste Verletzungen: „Nicht bei allen ist sicher, ob sie überleben“, erklärte CSU-Innenminister Joachim Herrmann. Die Polizei hat den Angreifer angeschossen und festgenommen. Er war vernehmungsfähig.

Es handelt sich um einen 24-jährigen Mann aus Somalia. Seit 2015 lebt er in Würzburg. Nach Angaben von Innenminister Herrmann sei er in den vergangenen Monaten wegen seines psychischen Gesundheitszustands und seiner Gewaltbereitschaft aufgefallen und zuletzt „zwangsweise in psychischer Behandlung eingewiesen“ worden.

Die „Bild"-Zeitung berichtete, dass sich der Angreifer das Messer in dem Kaufhaus genommen habe und zunächst dort auf Menschen eingestochen habe. Auch eine nahe Bankfiliale wurde offenbar zum Tatort. Bilder zeigen den Angreifer am Barbarossaplatz. Herrmann zitierte Zeugen, wonach der 24-Jährige mit „unglaublicher Brutalität“ auf seine Opfer eingestochen habe. Ein Zeuge habe zudem angegeben, dass der Angreifer „Allahu Akbar“ gerufen habe.

Passanten haben mit ihrem beherzten Eingreifen möglicherweise weitere Todesopfer verhindert. Sie versuchten, den 24-Jährigen zu stellen, der immer wieder ein Messer mit einer langen Klinge schwang. Einer warf einen Holzsessel nach dem barfüßigen Angreifer. Das ist auf Videos zu sehen. Der rasch eintreffenden Polizei zeigen die Passanten an, wohin der Täter geflüchtet ist. Kurz darauf wird der Somalier überwältigt.

In den sozialen Netzwerken gab es bereits kurz nach dem Ereignis erste Videos, die angeblich das Geschehen zeigen sollen. Die Polizei rief zur Zurückhaltung auf. „Bitte teilt keine Bilder oder Videos“, hieß es am Freitag in einem Tweet der Polizei. Sie forderte dazu auf: „Respektiert bitte die Privatsphäre der Opfer!“

Axt-Angriff im Jahr 2016

Schon vor knapp fünf Jahren sorgte ein Gewaltverbrechen in der 128.000-Einwohner-Stadt für bundesweite Schlagzeilen: Am 18. Juli 2016 hatte ein 17-jähriger afghanischer Flüchtling in einer S-Bahn und auf der Flucht mehrere Menschen mit einer Axt und einem Messer verletzt. (strei)

(strei/ APA)

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