EU-Aufsicht

Firmen sollen mehr Einblick in ihre Klimapläne gewähren

Banken sind zu Zehnjahresplan aufgerufen.

London/Wien. Für Anleger am Finanzmarkt werden die Themen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung – in Fachkreisen ESG-Kriterien genannt – beim Investieren immer wichtiger. Inzwischen fließen beispielsweise mehr und mehr Investorengelder in klimafreundliche Projekte und Unternehmen.

Nun wollen die Bankenaufseher der Europäischen Union unter anderem erreichen, dass Anleger transparent und verlässlich über die Klima- und Nachhaltigkeitsbilanz einer Firma informiert werden. In dem am Mittwoch vorgestellten Bericht der EU-Bankenbehörde EBA gaben die Aufseher Banken und Investmentfirmen Empfehlungen, wie sie solche ESG-Gefahren unter anderem in ihren Geschäftsstrategien und ihrem Risikomanagement berücksichtigen sollten.

Im Detail wurden explizit die Geldhäuser in der Ländergemeinschaft zur Erarbeitung zehnjähriger Pläne für den Umgang mit Klimarisken aufgerufen. Die Finanzinstitute sollen darlegen, wie sie Gefahren für ihre Geschäfte im Zusammenhang mit dem Thema ESG bewältigen wollen. Sie sollen dabei ihre Widerstandsfähigkeit in verschiedenen Szenarien darlegen, ihre Ziele in den Themen ESG nennen und die Notwendigkeit ausloten, nachhaltige Produkte auf den Markt zu bringen. Bisher planen Banken typischerweise strategisch für einen Zeitraum von bis zu fünf Jahren.

Klimarisken für Banken können beispielsweise Risken für ihre Kreditengagements sein, die sich konkret aus dem Klimawandel ergeben. Zu solchen physischen Gefahren zählen extreme Wettergeschehen, Stürme, Überschwemmungen oder mit Hitzewellen verbundene Gefahren wie etwa Wassermangel. Dazu kommen die Risken, die für die Institute mit neuen Gesetzen und Regeln und dem technologischen Wandel im Zusammenhang mit dem Klimawandel verknüpft sind. (APA/Reuters)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.06.2021)

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