Eine  Verbindung zum  ursprünglichen Leben in der Wüste ist die Falknerei.
Vereinigte Emirate

Das Reich der Falken - und der Falkendoktorin von Abu Dhabi

Weil Falken den Emiratis fast ein Familienmitglied sind, wurde ein eigenes Spital für sie eingerichtet. Bei täglichen Führungen kann man die gefiederten Patienten besuchen.

Großes Vogel-Spital: Das Abu Dhabi Falcon Hospital (ADFH).
Großes Vogel-Spital: Das Abu Dhabi Falcon Hospital (ADFH).WERNER ZIPS U. ANGELICA V. MARTE

Wer zufällig vorbeifährt, könnte es für eine fantasievolle Namensgebung für ein Allgemeines Krankenhaus halten: das Abu Dhabi Falcon Hospital (ADFH). Angesichts seiner Dimensionen würde es einem kaum in den Sinn kommen, dass hier keine menschlichen Patienten behandelt werden. Das beginnt schon bei der fürstlichen Gestaltung der Einfahrt und der Größe des Parkplatzes. Und setzt sich bei den medizinischen Einrichtungen für Diagnose und Behandlung, aufgeteilt in spezialisierte Pavillons für unterschiedliche Erkrankungsformen, fort. Wie so vieles in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) liefert auch dieses Spital einen Superlativ: Es ist die weltweit größte Klinik für Falken.
Das allein ist zwar bemerkenswert, aber kein Grund, darüber im Reiseteil zu berichten. Doch es wären nicht die Emirate, wenn das Notwendige nicht mit dem Nützlichen verknüpft wäre. Das ADHF gehört zu den touristischen Highlights der meisten Reisen ins größte Emirat der VAE mit seiner gleichnamigen Hauptstadt Abu Dhabi. Unter der Woche zweimal täglich bietet es seine „Falcon World Tour“ an. Mit opulentem arabischen Festmahl in einem luftigen Majlis – dem traditionellen Versammlungsort, der so konstruiert ist, dass er auch bei Temperaturen weit jenseits von 30 Grad noch angenehm ist. Wenn nicht gerade wegen eines Notfalls verhindert, begrüßt die Direktorin und Chefärztin Margit Gabriele Müller persönlich die Besucherinnen und Besucher aus aller Welt.

Einsatz für den Artenschutz

Es ist eine Weltreise im mehrfachen Sinn: Sie führt in die internationale Welt der Falknerei, informiert über deren Geschichte in der arabischen Welt und die Maßnahmen im globalen Artenschutz. Sie bringt aber auch medizinische und zoologische Spezialisten rund um den Globus mit einem ebenso vielfältigen und multinationalen Publikum zusammen. Dadurch sollen nicht nur Einnahmen für Forschung und Schutzmaßnahmen lukriert werden, sondern auch die Ziele des Artenschutzes gefördert werden. Die Besucher sollen zu potenziellen Botschaftern der bedrohten Falkenarten, Greifvögel und Eulen werden. Besser noch, auch von allen anderen Wildtieren, die mit den Vögeln in ökologischen Abhängigkeiten leben. Den veralteten Begriff des Raubvogels hört man hier nicht so gern, weil er, wie die allgemeinere Bezeichnung Raubtiere, negative Assoziationen weckt.

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