Nach Nato-Abzug

Afghanische Regierung plant nach Taliban-Vormarsch militärische Gegenoffensive

Der Vormarsch der radikal-islamischen Taliban solle gestoppt werden. Man habe den Angriff nicht erwartet, hieß es von der Regierung.

Die afghanische Regierung plant eine Gegenoffensive im Norden des Landes, um den dortigen Vormarsch der radikal-islamischen Taliban zu stoppen. Die Regierungsarmee habe den Angriff der Taliban nicht erwartet, sagte der nationale Sicherheitsberater Hamdullah Mohib der russischen Nachrichtenagentur RIA am Montag. Aber sie würde "absolut, definitiv" Gegenangriffe starten. Mohib ist ein wichtiger Berater des afghanischen Präsidenten, Ashraf Ghani.

Die Taliban rücken seit Wochen vor und haben bereits zahlreiche Bezirke unter ihre Kontrolle gebracht. Vorausgegangen war der Beginn des Abzuges ausländischer Truppen. Die USA planen, ihre Soldaten bis zum August vollständig zurückzuholen. Der Stützpunkt Bagram wurde bereits an die afghanischen Sicherheitskräfte übergeben. Von dort aus waren in den 20 Jahren des Afghanistan-Krieges zahlreiche Angriffe gegen die Taliban und andere islamistische Gruppen gestartet worden.

Von 1996 bis zu ihrem Sturz durch die US-geführten Truppen 2001 hatten die Taliban Afghanistan beherrscht und die Menschenrechte, vor allem die Rechte der Frauen, im Land massiv beschnitten. Die USA intervenierten an der Spitze eines Nato-Bündnisses kurz nach den Anschlägen vom 11. September 2001 in Afghanistan. Die Taliban-Regierung in Kabul hatte sich geweigert, gegen die al-Qaida von Osama bin Laden, dem Drahtzieher der Anschläge in den USA, vorzugehen und wurden rasch gestürzt. Allerdings zogen sich ihre Kämpfer unter anderem ins Nachbarland Pakistan zurück und formierten sich neu.

(APA/Reuters)

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