Burg Taggenbrunn

André Heller: Ein „hochnarrisches Abenteuer“

Hellers Kindheitstraum wird wahr: In Taggenbrunn schlüpft er (und wir) in ein Kaleidoskop.
Hellers Kindheitstraum wird wahr: In Taggenbrunn schlüpft er (und wir) in ein Kaleidoskop.(c) Suzy Stöckl
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Eine solche Hightech-Wunderkammer hat das Land noch nicht gesehen: Zu Besuch in den am Mittwoch eröffnenden „Zeiträumen“ auf Burg Taggenbrunn.

Die Kristallluster kommen einem bekannt vor. Stimmt, er habe die des Wiener Musikvereins nachbauen lassen, strahlt Uhren-Selfmademan Alfred Riedl (Jacques Lemans). Gleich in mehreren Größen hängen sie von der Glasdecke des Konzertsaals im überdachten Innenhof der einstigen Burgruine Taggenbrunn bei St. Veit an der Glan. Zehn Jahre lang hat Riedl diese um einen dreistelligen Millionenbetrag wieder nutzbar gemacht. Der arenaartige Raum (720 Plätze) ist ab 1. August zum dritten Mal Austragungsort der „Taggenbrunner Festspiele“, zu deren Gründung Riedl einst bei einem Tennisspiel mit Ioan Holender animiert worden sein will. Dieser fungierte, so Riedl, die ersten beiden Male auch als Intendant, jetzt habe diese Rolle Manuela Trachmann-Sereinig übernommen.

Aber das Festival (wo heuer u. a. Grigory Sokolov, Krassimira Stoyanova, Elisabeth Leonskaja auftreten) stand nicht im Zentrum dieser Presse-Einladung voriges Wochenende. Präsentiert wurde sozusagen das i-Tüpfelchen dieses vom Markenfetischisten Riedl als Kärntner Ausflugsziel beeindruckend erschlossenen Areals: Rund um die mittelalterliche Burg legten er und seine Frau, Andrea, einen der größten Weingärten des Landes an (45 Hektar), eröffneten einen Luxus-„Heurigen“ samt Hotel, wo man statt Champagner den nach bewährter, aber eben namensgeschützter Methode gewonnenen „Jacques Paagnier“ trinken kann. Und wo das monumentale Wahrzeichen des Weinguts, eine hirschgeweihte, wasserberockte „Zeitgöttin“ eine der besagten geldspendenden Uhren in Händen trägt, die nächtens leuchtet wie der aufgehende Vollmond.

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