Übergriffe

Jede dritte Frau wurde physischer sexueller Gewalt ausgesetzt

Übergriffe haben während der Pandemie stark zugenommen. Dennoch wird das Thema in vielen Ländern der EU immer noch gern verharmlost.

Es passiert zu Hause, am Arbeitsplatz, im Schwimmbad: Frauen können sexueller Gewalt überall und zu jeder Tageszeit ausgesetzt sein – dennoch wird das Thema in vielen Ländern der EU immer noch gern verharmlost. Die nackten Zahlen aber sprechen eine deutliche Sprache: Laut dem europäischen Institut für Gleichstellungsfragen (Eige) mit Sitz in Vilnius war eine von drei Frauen über 15 Jahren bereits mindestens einmal physischer sexueller Gewalt ausgesetzt. Jede zweite Frau in der EU wurde bereits verbal sexuell belästigt. 22 Prozent der Europäerinnen erleben Gewalt durch den eigenen Partner. In armutsgefährdeten Familien liegt diese Zahl bei 30 Prozent oder darüber.

Während der Coronapandemie hat vor allem häusliche Gewalt gegen Frauen und Kinder dramatisch zugenommen, wie auch der Jahresbericht der EU-Grundrechteagentur FRA darlegt. Konkret stieg die Zahl der Anrufe bei der Hotline für Betroffene von häuslicher Gewalt in Deutschland zwischen März und Juni des vergangenen Jahres um 20, in Tschechien demnach gar um 50 Prozent. Eige-Direktorin Carlien Scheele fordert die EU-Mitgliedstaaten deshalb dazu auf, mehr zu investieren, um Gewalt gegen Frauen zu verhindern und Opfer besser zu schützen. Das sei nicht nur moralisch geboten, sondern auch ökonomisch sinnvoll.

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