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Magna womöglich vor E-Auto-Produktion in Graz

(c) APA/MARKUS LEODOLTER (MARKUS LEODOLTER)
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Der Autozulieferer wird „in den nächsten Wochen“ entscheiden, ob es ein chinesisches E-Automodell künftig in Graz oder in Maribor fertigt. Magna-Manager Apfalter plädiert zudem für eine "Technologiefreiheit" bei den Antriebsarten.

"In den nächsten Wochen" soll sich entscheiden, ob der Autozulieferkonzern Magna in Graz oder Maribor (Slowenien) ein chinesisches E-Auto-Modell fertigen wird. Das sagte Günther Apfalter, Chef von Magna Europa und Asien, im Ö1-Wirtschaftsmagazin "Saldo" am Freitag. Derzeit könne man ohne 14 Tage Quarantäne nicht nach China reisen - er hoffe aber demnächst dieses Projekt weiter anstoßen zu können.

In China baut der kanadische Magna-Konzern bereits in einem Joint-Venture ein Elektromodell. Magna Steyr macht sich schon länger Hoffnungen, die Produktion für einen chinesischen Hersteller nach Europa zu bringen. "Diese Chancen sehe ich in den kommenden Jahren als sehr hoch an. Wir sind hervorragend dafür aufgestellt", hatte vor einem Jahr Magna-Steyr-Präsident Frank Klein erklärt. Ab 2022 soll ja der vollelektrische SUV "Fisker Ocean" bei Magna Steyr in Graz gefertigt werden, Firmengründer Henrik Fisker war erst vorige Woche auf Blitzbesuch in Graz. In Medienberichten war von möglicherweise bis zu 50.000 Stück jährlich die Rede.

Gesamte Energiebilanz entscheidend

Apfalter, der bei Magna seit mehr als zehn Jahren für das Geschäft in Europa und seit einem Jahr auch für Asien inklusive China verantwortlich ist, plädierte in der Frage künftiger Antriebstechnologien in "Saldo" erneut für eine "absolute Technologieoffenheit", egal ob das Fahrzeug batterieelektrisch angetrieben werde oder durch einen Verbrennermotor oder mit einer E-Fuel-Cell oder synthetischem Treibstoff der Zukunft. Wichtig sei es, sich die gesamte Energiebilanz und die gesamte Wertschöpfungskette eines Fahrzeugs anzusehen - also auch die Herkunft des Stroms, der Grundstoffe und das Thema Recycling. Die Umstellung auf andere Antriebsarten werde "nicht eine Revolution sein, sondern eine höher dynamisierte Evolution". Derzeit gebe es über 1,2 Mrd. Fahrzeuge weltweit, es sollte der ältere Bestand gegen einen neueren ausgetauscht werden.

Das Thema Chip-Mangel sei "eine tägliche Herausforderung" und "auch eine Auswirkung der Pandemie, das wird noch einige Zeit andauern", so Apfalter. Er vermutet, dass deshalb heuer global sicherlich einige hunderttausend Autos weniger gebaut werden, die man hoffentlich nachholen werde. Probleme, Fachkräfte zu bekommen, habe Magna "nie" gehabt in Europa, auch auf globaler Ebene bekomme man sie.

(APA)

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