Zahlungsverkehr

Deutsche Banken wollen den Digitaleuro

Deutsche Bankenbranche spricht sich für die Einführung des digitalen Euro aus.
Deutsche Bankenbranche spricht sich für die Einführung des digitalen Euro aus.(c) imago images/ITAR-TASS (Alexander Shcherbak via www.imago-images.de)
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Die Europäische Zentralbank will bald eine Entscheidung über den E-Euro treffen.

Frankfurt. Kurz vor einer wegweisenden Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) zum digitalen Euro hat sich die deutsche Bankenbranche für dessen Einführung ausgesprochen. „Wir sind davon überzeugt, dass ein digitaler Euro von zentraler Bedeutung ist, um die digitale und monetäre Souveränität Europas zu stärken und die mittel- und langfristige Wettbewerbsfähigkeit des Kontinents zu sichern“, erklärte die Deutsche Kreditwirtschaft (DK) in einer Studie.

Die gesamtwirtschaftlichen Nachteile bei einem Verzicht auf einen digitalen Euro könnten beträchtlich sein. In ihrem Grundsatzpapier arbeitete die DK, der Zusammenschluss der deutschen Bankenverbände, einen detaillierten Vorschlag aus, wie ein digitaler Euro aus ihrer Sicht ausgestaltet werden sollte. Er enthält drei Elemente: einen digitalen Euro für den Alltagsgebrauch der Bürger als Ergänzung zum Bargeld, eine spezielle Form des digitalen Euro für die Kapitalmärkte und den Interbankenverkehr sowie sogenannte Giralgeld-Token für den Einsatz in der Industrie.

Die EZB hatte angekündigt, um die Jahresmitte herum entscheiden zu wollen, ob sie dem Projekt einer digitalen Version der Gemeinschaftswährung grünes Licht geben will. Rund um den Globus prüfen derzeit Währungshüter die Einführung digitaler Zentralbankwährungen (CBDC), um den Zahlungsverkehr zu modernisieren. Unter den großen Ländern ist China am weitesten vorangeschritten.

Für die Verbraucher müsse der digitale Euro so einfach zu verwenden sein wie Bargeld, sagte Joachim Schmalzl, geschäftsführender Vorstand des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV).

("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.07.2021)

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