Konzernstruktur

UniCredit verschiebt Bank Austria nach Zentraleuropa

Andrea Orcel verpasst der UniCredit eine neue Konzernstruktur
Andrea Orcel verpasst der UniCredit eine neue KonzernstrukturReuters
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Italien und Deutschland werden innerhalb der Unicredit eigenständige geografische Einheiten. Bank Austria wandert von Westeuropa-Bereich nach Zentraleuropa.

Die italienische Großbank und Bank-Austria-Mutter UniCredit baut ihre Konzernstruktur um. Ziel des seit April amtierenden Bankchefs Andrea Orcel ist es, vor allem die Struktur zu vereinfachen. Dazu wurden zunächst die geografischen Einheiten angepasst, verkündet wurde das bereits im Mai. Die Führungsebene für die Westeuropa-Einheit wurde gekappt, Italien und Deutschland sind nun zwei eigenständige Einheiten. Die Bank Austria zählt nun zum Bereich Zentraleuropa.

Die Westeuropa-Division bestand zuvor aus Italien, Deutschland und Österreich. Nun sind Italien und die deutsche UniCredit-Tochter Hypovereinsbank (HBV) jeweils eine eigene geografische Einheit. Niccolo Ubertalli rückte dabei zum neuen Italien-Chef auf, während Michael Diederich die Verantwortung für Deutschland übernahm. Die heimische Bank Austria wanderte dagegen von der Westeuropa-Einheit in die Zentraleuropa-Einheit. Durch den Wechsel ändert sich für die Bank aber im Grunde nichts, hieß es von einem Sprecher auf APA-Anfrage. Chef der Central Europe-Division ist Gianfranco Bisagni.

Für die deutsche HBV bedeutet die Änderung dagegen mehr Eigenverantwortung. Aufgeteilt wird das Geschäft der Deutschland-Tochter in die drei Bereiche Firmenkunden unter der Leitung von Markus Beumer, Investmentbanking unter Führung von Jan Kupfer sowie das Privatkunden-Geschäft, für das noch ein Chef gesucht wird.

Brief an die Belegschaft

Die stärkere Eigenverantwortung der Regionen solle dafür sorgen, dass die Bedürfnisse der Kunden besser bedient werden könnten und dass weniger Abstimmungen notwendig seien, erklärte Orcel. Der frühere Investmentbanker übernimmt auch den Vorsitz im Aufsichtsrat der HVB. Er löst Gianpaolo Allessandro ab, der als Stellvertreter im zwölfköpfigen Kontrollgremium bleibt.

In einem Brief wandte sich Orcel  am Donnerstag an seine Belegschaft. "Nur wenn wir uns auf unser Geschäft konzentrieren, es vereinfachen, unsere Strukturen optimieren und neu definieren, werden wir wirklich in der Lage sein, unsere Kunden in den Mittelpunkt unseres Handelns zu stellen", so Orcel.

"Im Moment möchte ich mich auf unsere Bank konzentrieren, auf die Ressourcen innerhalb unserer Gruppe: Darin liegt unser wahrer Wert, und dafür müssen wir uns bemühen, unser Potenzial freizusetzen. Der erste Schritt besteht darin, jede überflüssige Struktur, oder jede Zwischenschicht zu entfernen, die uns blockiert oder Entscheidungsprozesse verlangsamt", hieß es im Schreiben.

Die angekündigten Veränderungen seien nur "der Anfang einer Reise in eine ständige Evolution" und seien Teil "einer allgemeinen Reorganisation, die wir zu Ende führen wollen". "Weitere Entwicklungen werden folgen, während wir die neue Vision für unser Geschäft verfeinern und verbreiten", so Orcel, der seine Mitarbeiter um "Vertrauen, Geduld und Autonomie" bat und ihnen "für ihren ständigen Einsatz und ihr Engagement" im Dienste von UniCredit dankte.

Orcel hat seit seinem Antritt im April bereits einige Doppelspitzen auf Managerebene und interne Komitees abgeschafft. So verkleinerte der gebürtige Römer etwa das bisher 27-köpfige erweiterte Vorstandsgremium auf 15 Mitglieder.

(APA/Reuters)

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