Seinerseits verhinderte der vielschichtige Andreas Khol auch einiges. Der ehemalige ÖVP-Klubobmann und Präsidentschaftskandidat plaudert aus seinem Leben. Und freut sich über eine 500-seitige Festschrift.
Er sei froh, in seinem Leben drei Dinge verhindert zu haben, sagt Andreas Khol stolz. Erstens: Dass Kurt Krenn Erzbischof-Koadjutor von Wien – und damit designierter Erzbischof – wurde. Khol hatte das über seine Kanäle im Vatikan spitzgekriegt, war dann noch am selben Abend in die Nuntiatur in Wien marschiert und hatte deponiert, dass dies nicht ginge und mit Widerstand der österreichischen Regierung zu rechnen sei. Zweitens: das Mehrheitswahlrecht. „Heute redet keiner mehr davon.“ Und drittens: Jenes Vorhaben, demzufolge ein Volksbegehren mit 600.000 Unterschriften zwingend zu einer Volksabstimmung führe. Dagegen habe er gemeinsam mit Karl Blecha auch den damaligen Bundespräsidenten Heinz Fischer mobilisiert. Denn Khol misstraut der direkten Demokratie.
Ein Viertes hat Andreas Khol dann noch vergessen: Dass er Karl-Heinz Grasser als ÖVP-Vizekanzler verhindert hat. Ja, Erwin Pröll habe ihm deswegen auch lang gezürnt, erinnert sich Khol.