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Starke Nachfrage: Zinshäuser in Wien wurden deutlich teurer

Die Nachfrage nach Zinshäusern in Wien steigt weiter.
Die Nachfrage nach Zinshäusern in Wien steigt weiter.Die Presse / Clemens Fabry
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Praktisch in allen Bezirken stiegen die Preise, vielfach beträgt das Plus sogar mehr als zehn Prozent. Auch internationale Investoren engagieren sich am Zinshausmarkt.

Wien. Die Preise auf dem Wiener Zinshausmarkt sind im ersten Halbjahr 2021 weiter angezogen. Der EHL-Zinshausmarktbericht 2021 weist für praktisch alle Bezirke steigende Preise aus, vielfach beträgt das Plus sogar mehr als zehn Prozent. Getragen wird der anhaltende Aufschwung durch die starke Nachfrage. Private Käufer dominieren zwar weiterhin, aber institutionelle Anleger reklamieren wieder einen größeren Anteil am Transaktionsvolumen für sich.

„Besonders bemerkenswert ist, dass sich auch internationale Investoren auf dem Wiener Zinshausmarkt engagieren, wie zuletzt die deutsche Vorsorgekasse aik, die ein ganzes Portfolio erwarb, aber auch ein chinesischer Private-Equity-Fonds, der gezielt Kaufgelegenheiten sucht und auch bereits zugeschlagen hat“, erklärt Franz Pöltl, Geschäftsführer der EHL Investment Consulting.

Die starke Nachfrage wird auch durch die mittlerweile recht niedrigen Renditen nicht gesenkt. Abgesehen von den vergleichsweise wenig liquiden Märkten in den Außenbezirken 10 und 11 sowie 21 bis 23 liegen die Renditen nahezu überall bei maximal drei Prozent, häufig werden auch Werte von unter zwei Prozent verzeichnet. „Für die Käufer sind letztlich fast nur mehr die Quadratmeterpreise relevant, da als Exit langfristig immer auch der Abverkauf im Wohnungseigentum das Preisniveau bestimmt“, so Pöltl.

Kein Grund zu verkaufen

Während die Preise gestiegen sind, ist das Transaktionsvolumen 2020 deutlich zurückgegangen. Das Gesamtvolumen lag im vergangenen Jahr mit 1,4 Mrd. Euro um rund 20 Prozent unter dem Niveau von 2019. „Die überwiegend privaten Zinshauseigentümer sind traditionell extrem langfristig ausgerichtete Investoren“, so Pöltl.

„2020 gab es aufgrund der von der Pandemie und den dadurch ausgelösten wirtschaftlichen Unsicherheiten für einen Großteil der Eigentümer noch weniger Motivation, sich von ihren Objekten zu trennen. Insbesondere für Private sind dann nicht einmal Rekordpreise eine ausreichend starke Motivation zu verkaufen.“ (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.07.2021)

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